Rauchsäule über französischem AKW Cattenom
Das AKW solle „endlich“ abgeschaltet werden, fordert die rheinland-pfälzische Energieministerin Eveline Lemke (Grüne). Gestern kam es im grenznahen Cattenom zu einem Brand mit anschließender automatischer Notabschaltung von Block 1.
Am frühen Freitagnachmittag war laut Betreiber EDF an einem Generator im Maschinenhaus Feuer ausgebrochen. Es handle sich um den „nicht nuklearen Teil“ der Anlage, es habe „keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden“, so EDF. Nach Angaben des saarländische Umweltministerium war Öl in Brand geraten. Dunkler Rauch sei noch aus großer Entfernung zu sehen gewesen. Nun würden Inspektoren der französischen Atomaufsicht den Vorfall untersuchen.
Atomkraftgegner fordern die Stilllegung der Anlage. Es kommt in der Anlage mit vier Reaktoren immer wieder zu Störfällen, im Febraur diesen Jahres hatte es in Block 2 Rauchentwicklung gegeben – nur wenige Tage nach der Inbetriebnahme nach Wartungsarbeiten. Mitte Mai war der nun wieder betroffene Block 1 notabgeschaltet worden, als im Maschinensaal unerwartet Dampf ausgetreten war.
„Cattenom ist und bleibt ein Pannen-AKW“, erklärte Eveline Lemke. Die Länder Rheinland-Pfalz, das Saarland und Luxemburg fordern die sofortige Stilllegung der Meiler. Die Bundesregierung hält sich allerdings zurück und bezeichnet das Anliegen als „nationale Angelegenheit“ Frankreichs. Betreiber EDF plant den Betrieb bis 2052.
Mit einer Petition wollen Atomkraftgegner eine schnellere Stilllegung einfordern:
- AKW Cattenom abschalten! Kein Fukushima 2 im Herzen Europas!
16. Mai 2013 – Das französische Atomkraftwerk Cattenom mitten im Vierländereck Frankreich, Deutschland, Luxembourg, Belgien macht seit Jahren durch verhäufte Störfälle von sich reden. Viele Menschen in der Großregion haben auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen von Fukushima große Angst. Berechtigte Angst wie wir meinen, denn Kernkraft ist (wie uns die Geschichte unwiderlegbar zeigt) von Menschenhand schlicht nicht beherrschbar. Eine Petition fordert: AKW Cattenom abschalten!
- “Nationale Angelegenheit”: Französisches AKW Cattenom soll bis 2052 laufen
16. März 2013 – Die französische Elektrizitätsgesellschaft EDF investiert weiter in das grenznahe Atomkraftwerk in Cattenom. Noch bis 2052 sollen die Meiler laufen. Unterdessen lehnt die deutsche Bundesregierung ab, mit dem Nachbarstaat Verhandlungen über ein schneller Aus zu führen. Atomkraftgegner sind erbost, denn ein Atomunfall macht vor Grenzen nicht halt.
- Erechneter GAU in Frankreich: 430 Milliarden Euro – 100.000 Menschen auf der Flucht
7. Februar 2013 – Eine französische Atomkatastrophe wie in Fukushima würde rund 100.000 Menschen zur Flucht zwingen und das Land 430 Milliarden Euro kosten. Das ergibt eine offizielle Studie der Behörde für Atomsicherheit (IRNS). Atomkraftgegner fordern die sofortige Stilllegung der ältesten Meiler.
- Französisches AKW Cattenom: Mängel in sieben von zehn Kategorien
2. Oktober 2012 – Im französischen Atomkraftwerk Cattenom sind beim EU-Stresstest in sieben von zehn untersuchten Kategorien Mängel festgestellt worden. Atomkraftgegner wollen am 13.10. für die sofortige Stilllegung protestieren.
Quellen (Auszug): swr.de; 08.06.2013