Atomstrom wird illegal produziert
Nach Aufhebung der Genehmigung des Atommüll-Zwischenlagers am Atomkraftwerk Brunsbüttel durch das Oberverwaltungsgericht Schleswig fordert das Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ Stromverbraucherinnen und -verbraucher auf, die unsichere und rechtswidrige Lagerung von Atommüll nicht mit zu verantworten und umgehend zu einem unabhängigen Ökostromversorger zu wechseln.
Das Gericht hatte verkündet, dass die Halle nicht gegen Flugzeugabstürze und Angriffe mit panzerbrechenden Waffen geschützt ist.
„Seit gestern lagert der Vattenfall-Konzern seinen Atommüll am AKW Brunsbüttel nicht nur unsicher – die rostigen Fässer, die 2011 entdeckt wurden, sind noch immer nicht geboren – sondern auch illegal. Weil die anderen Zwischenlager aber nicht sicherer sind, ist jetzt erneut deutlich geworden, dass jeglicher Entsorgungsnachweis für den Betrieb von Atomkraftwerken fehlt“, resümiert die Koordinatorin des Aktionsbündnisses „Atomausstieg selber machen“, Melanie Ball. „Die Alternative kann nur heißen: Alle Atomanlagen abschalten und als Verbraucher sofort zu Ökostrom wechseln!“
„Wenn Politik und Behörden nicht handeln, bleibt die Verantwortung wieder einmal beim Verbraucher hängen. Der kann zumindest eins schnell und einfach tun, um die Produktion von gefährlichem Atommüll nicht mitzutragen: Ökostrom ist umweltfreundlich und fördert die Umstrukturierung der Energieversorgung hin zu mehr Dezentralität und Mitbestimmung“, erläutert Melanie Ball. „Die Rekordwerte der Ökostromerzeugung in den vergangenen Tagen zeigen, dass ein Atomausstieg deutlich vor 2022 möglich ist. Fangen Sie jetzt schon damit an!“
Das Bündnis „Atomausstieg selber machen“ empfiehlt die Versorger: Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom, die sich seit rund 15 Jahren konsequent für eine Energiewende engagieren und bundesweit ausschließlich Ökostrom liefern.
Informationen und Hilfestellungen erhalten Stromkundinnen und -kunden unter: www.atomausstieg-selber-machen.de oder bei der kostenlosen Hotline 0800 7626852.
„Atomausstieg selber machen“ ist ein Bündnis aus Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atom-Initiativen: .ausgestrahlt, Bund für Umwelt und Naturschutz, Bund der Energieverbraucher, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, BI Lüchow-Dannenberg, campact, contrAtom, Deutsche Umwelthilfe, Deutscher Naturschutzring, Forum Umwelt und Entwicklung, genanet, Grüne Liga, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs, Jugendbündnis Zukunftsenergie, Kein Leben mit atomaren Risiken, Mütter gegen Atomkraft, NaturFreunde, Naturschutzbund, Robin Wood, TEMA-Stiftung, Unabhängiges Institut für Umweltfragen, urgewald und World Wide Fund For Nature.
- Brunsbüttel: Zwischenlager illegal – Entsorgungsnachweis futsch!
20. Juni 2013 – Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig hat dem kraftwerksnahen Zwischenlager Brunsbüttel die Betriebserlaubnis entzogen. Begründet hat das Gericht den Beschluss damit, dass ein gezielter terroristischer Absturz eines Airbusses A 380 und panzerbrechende Waffen bei den Sicherheitsbetrachtungen keine Rolle gespielt haben.
Quelle: PE Atomausstieg selber machen, 21.06.2013