Ökostrom-Anbieter im Vergleich – ROBIN WOOD stellt aktuellen Recherchebericht vor und gibt Empfehlungen
Die Umweltorganisation ROBIN WOOD hat heute ihren neuen Recherchebericht zum Ökostrom-Wechsel vorgestellt. Das Ergebnis: Die bisher empfohlenen, bundesweit tätigen Ökostromanbieter – Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom – sind weiterhin empfehlenswert. Hinzu gekommen sind zwei kleinere, neue Ökostromanbieter: Mann Naturenergie und Polarstern.
Sie empfiehlt ROBIN WOOD mit kleinen Einschränkungen. Da die Bundesregierung die Energiewende ausbremst, hält es ROBIN WOOD weiterhin für dringend geboten, aktiv für eine dezentrale Energieversorgung ohne Kohle und Atom zu streiten und den Ökostromwechsel zu forcieren.
„Die Bundesregierung bevorzugt mit ihrer Energiepolitik die marktbeherrschenden Energiekonzerne und streicht die Ökostromförderung zusammen“, sagt Florian Kubitz von ROBIN WOOD. „Durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter können die KundInnen den Druck auf die Atom- und Kohlekonzerne erhöhen. Da inzwischen aber fast jeder Stromanbieter auch einen Ökostrom?Tarif hat, kommt es drauf an, die Spreu vom Weizen zu trennen. Dafür liefert die ROBIN WOOD-Recherche eine klare Orientierung.“
ROBIN WOOD hält Anbieter nur dann für empfehlenswert, wenn sie eigentumsrechtlich nicht mit einem Konzern verflochten sind, der Atom- und Kohlekraftwerke betreibt oder mit Strom aus diesen Quellen handelt. Entsprechendes gilt für die Kraftwerke, aus denen der Strom stammt. Außerdem müssen die Anbieter Strom aus Neuanlagen beziehen und eigenständig in den Ausbau der erneuerbaren Energie investieren.
ROBIN WOOD hat den Markt der bundesweit tätigen Ökostromanbieter unter die Lupe genommen. Die Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom erfüllen die Kriterien und sind weiterhin empfehlenswert. Bei einzelnen Betreibern der Kraftwerke, von denen auch empfehlenswerte Anbieter Strom beziehen, fand ROBIN WOOD Verflechtungen mit der Atomindustrie. Diese Verflechtungen sind jedoch im einstelligen Prozentbereich und damit so geringfügig, dass eine direkte Einflussnahme ausgeschlossen werden kann.
Zwei neue, bundesweit tätige Anbieter – Mann Naturenergie aus dem Westerwald und Polarstern aus München – sind mit der kleinen Einschränkung empfehlenswert, dass ihre Strompreise regional unterschiedlich sind und sie bislang einen sehr kleinen, offenbar regionalen Kundenkreis haben.
Etliche Anbieter fielen durch, weil sie direkt oder indirekt Verbindungen zu Unternehmen haben, die mit Kohle? oder Atomstrom handeln wie Entega, Grünhaus und Naturstrom Rheinland?Pfalz. Unternehmen wie Hamburg Energie, die ausschließlich regionale Angebote machen, wurden nicht genauer geprüft.
- Der komplette Recherchebericht mit einer Erläuterung der Kriterien, Porträts der empfohlenen Anbieter und detaillierten Informationen, woher sie ihren Strom beziehen, steht zum Gratis-Download (pdf-Datei) auf der ROBIN WOOD-Homepage: www.robinwood.de/stromwechsel
- Studie: Onshore-Windstrom kann Atomkraft mehrfach ersetzen
15. Februar 2013 – Allein mit Onshore-Windenergie kann bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie erstellt hat. Die Studie wurde bereits 2011 auf der Hannover-Messe vorgestellt – hat aber ihm Rahmen der derzeitigen Debatte um die Energiewende an Aktualität nicht verloren.
- Atomstrom teurer als Ökostrom
15. Januar 2013 – Nachdem die Atomkonzerne EnBW, E.on und Vattenfall bereits seit Beginn des Jahres bis zu 14 Prozent mehr Geld für ihren konventionellen Strom verlangen, kündigt nun auch RWE eine Preiserhöhung von 10 Prozent für März an. Die Grundversorgung von EnBW und RWE ist somit durchweg teurer als alle vier vom Bündnis „Atomausstieg selber machen“ empfohlenen Ökostromanbieter.
- 72% trotz steigender Strompreise für Atomausstieg
22. Oktober 2012 – Eine große Mehrheit der Deutschen hält trotz steigender Strompreise den Atomausstieg weiterhin für richtig. Laut der repräsentativen Umfrage im Auftrag des “FOCUS” befürworten fast drei/viertel aller Deutschen die Energiewende.
- Preisvergleich zeigt: Echter Ökostrom in 77 von 100 Städten günstiger als Grundversorger
15. Oktober 2012 – In der öffentlichen Debatte um die Höhe der EEG-Umlage und die Auswirkung der Ökostrom-Förderung auf die Strompreise wird mit vielen Zahlen hantiert, eins aber meist unterschlagen: Dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Stromkosten senken können, indem sie zu einem konzernunabhängigen Ökostromanbieter wechseln.
Quelle: robinwood.de, 13.08.2013