Leck im AKW Gundremmingen-B
Im Atomkraftwerk Gundremmingen Block B tritt tropfenweise radioaktives Kühlwasser aus dem Kühlkreislauf aus. Der Reaktor wurde unplanmäßig abgeschaltet. Atomkraftgegner fordern die Stilllegung der Meiler, die geplante Leistungserhöhung müsse sofort vom Tisch.
Das Leck sei bei einer Routinekontrolle in der Abwasseraufbereitung entdeckt worden – im Wasser-Dampf-Kreislauf zwischen Reaktor und Turbine. Pro Minute treten nach Kraftwerksangaben „einige Tropfen“ aus. Bei dem Kühlwasser handelt es sich radioaktiv kontaminierte Flüssigkeit.
Der Block B habe abgeschaltet werden müssen, um das Leck zu untersuchen und den Vorfall einzuordnen, so der Betreiber RWE. Ob es sich um einen meldepflichtigen Störfall handelt, sei „zunächst unklar“. Auch sei noch unklar, wann der Block wieder ans Netz gegen könne. Vorerst projektiert RWE den Neustart auf den 23.08..
- Neben der Gefahr für das Personal durch die austretende Radioaktivität kann ein Leck im Kühlwasserkreislauf bei Verlust von größeren Mengen Kühlmittel zu folgenschweren Ereignissen bis hin zu einer Kernschmelze führen.
Atomkraftgegner fordern die umgehende Stilllegung des Meilers. Besonders die geplante Leistungserhöhung der letzten zwei Siedewasserreaktoren Deutschlands – alle anderen dieser Bauart waren nach dem GAU von Fukushima stillgelegt worden – müsse jetzt vom Tisch. Um die Forderung weiter zu unterstreichen, sollen bis zum 31. Oktober noch mehr Unterzeichner für die Petition gegen die Genehmigung des Antrags auf Leistungsausbau gesammelt werden. Bislang hatten schon mehr als 6.700 Menschen unterzeichnet.
„Wir weisen daraufhin, dass die deutschen Rekordüberschüsse im europäischen Stromhandel zeigen, dass dieser Strom keinesfalls benötigt wird“, so Raimund Kamm, Vorsitzender der Initaitive „FORUM – Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik“.
- zur Petition: www.atommuell-lager.de
- Neue Probleme im alten AKW Gundremmingen
7. August 2013 – Der fast 30 Jahre alte Block C des AKW Gundremmingen musste außerplanmäßig abgeschaltet werden. Neue Probleme im alten AKW Gundremmingen, diagnostiziert Raimund Kamm.
- Sicherheitsexperten: Das AKW Gundremmingen ist nicht sicher
31. Juli 2013 – Die Bürgerinitiative FORUM hatte den Wiener Professor und ehemaligen Leiter der Atomaufsicht im deutschen Bundesumweltministerium eingeladen. Er referierte über die Gefahren der zwei alten Gundremminger Siedewasserreaktoren. Dabei äußerte er sich auch zur beantragten Ausweitung der Leistung dieser Atommeiler.
- “Wir müssen weiter gegen das uns bedrohende AKW Gundremmingen kämpfen”
12. Juli 2013 – Die Landtagsmehrheit war am 11.7. noch nicht bereit, gegen die Ausweitung der Gundremminger Atomproduktion zu stimmen. Umweltschützer werden jetzt selbst die bisher unterm Tisch gehaltenen Sicherheitsprobleme öffentlich machen.
- Gundremmingen: 6.700 Unterschriften gegen AKW-Leistungserhöhung
17. Juni 2013 – Atomkraftgegner haben 6.700 Petitionen gegen die Ausweitung der Atomproduktion im AKW Gundremmingen dem Bayerischen Landtag übergeben. Minister Seehofer hat angekündigt, sich “um das Thema zu kümmern”.
- Greenpeace: Betreiber des AKW Gundremmingen ignoriert Ergebnisse des “Stresstest”
21. April 2013 – Die Betreiber des AKW Gundremmingen ignorieren die Empfehlungen des EU-Stresstests, befindet Greenpeace. Beide Reaktoren Gundremmingen B und C seien weiterhin extrem anfällig für Erdbeben und Überflutungen und die Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente liegen außerhalb des Reaktorsicherheitsbehälters, genau wie bei den Unglücksreaktoren von Fukushima. Die letzten beiden Siederwasserreaktoren Deutschlands sind zu wenig gegen Außeneinflüsse geschützt und es gibt keine Pläne, wie mit auftretenden Problemen umgegangen wird. Stattdessen planen die Betreiber, die Stromproduktion zu erhöhen, was den Sicherheitsspielraum noch weiter verkleinern könnte.
- Falsches Spiel um defekte Brennelemente im AKW Gundremmingen
9. April 2013 – Seit etwa 2010 fallen im AKW Gundremmingen vermehrt undichte Spaltelemente auf. “2012 hat es in Block C keine Brennelementdefekte gegeben”, berichtet der Betreiber der letzten Siederwasserreaktoren in Deutschland. Atomkraftgegner unterstellen falsches Spiel, denn nach der Revision 2012 war sehr wohl von undichten Brennelemente berichtet worden. Der Betreiber ist zur Zeit in Block B auf der Suche nach neuen Defekten.
Quellen (Auszug): atommuell-lager.de, dpa; 14.08.2013