Schönste Nachricht seit Jahren: Atomkraftwerke rechnen sich für Stromkonzerne nicht mehr
AKW statt Gaskraftwerke stilllegen, fordern Atomkraftgegner und betonen: Dass sich Atomkraftwerke wegen Überkapazitäten auf dem Strommarkt und fallender Strompreise nicht mehr rechnen, sei die schönste Nachricht seit Jahren – und sollte den Atomausstieg beschleunigen.
Die Atomkraftwerke in Deutschland lohnen sich für die Betreiber nicht mehr und werden für die Stromversorgung auch nicht mehr gebraucht. Denn reihenweise werden derzeit Gaskraftwerke stillgelegt, die aufgrund ihrer guten Regelbarkeit die ideale Ergänzung für die schwankende Stromversorgung aus Sonne und Wind darstellen. Alleine RWE und Eon haben jetzt angekündigt, Gas- und Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von etwa 14 Gigawatt stillzulegen. Die sieben Atomreaktoren der beiden Konzerne haben zusammen eine Leistung von gut neun Gigawatt. Alleine in Bayern wurden in den letzten Monaten bereits Gaskraftwerkskapazitäten in einer Größenordnung außer Betrieb genommen, die der Stromproduktion der beiden Reaktoren des AKW Gundremmingen bei Augsburg entspricht. Auch EnBW hat angekündigt, in Baden-Württemberg vier konventionelle Kraftwerksblöcke stillzulegen. Es ist also falsch, wenn nun behauptet wird, die süddeutschen Atomkraftwerke würden dringend benötigt.
Der Atomausstieg könne wesentlich beschleunigt werden, wenn stattdessen die flexiblen Gaskraftwerke weiter betrieben werden, meint Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt. Das sei angesichts der Gefahren, die Tag für Tag von den neun noch laufenden Reaktoren ausgehen, die beste Konsequenz aus den riesigen Überkapazitäten im deutschen Kraftwerkspark.
„Atomkraftwerke sind bisher für die Stromkonzerne nur deshalb die ökonomisch günstigere Alternative, weil die fatalen Folgen der Atomenergie nicht von den AKW-Betreibern, sondern von der Gesellschaft getragen werden müssen. Würden Störfallrisiken voll eingepreist, wäre schon längst kein Reaktor mehr am Netz“, so Stay.
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Quelle (Auszug): PE ausgestrahlt, 15.08.2013