Demonstration zum AKW Biblis am 08.09.2013
Fast 100 Menschen aus der Region Bergstraße sind am Sonntag, den 08.09.2013 in Biblis vor das RWE-AKW gezogen, um für ein “möglichst sicheres Zwischenlager” – finanziert aus den millionenschweren Profiten von RWE – zu demonstrieren.
Ihr Protest galt vor allem der Geheimpolitik von RWE und dem hessischem Umweltministerium in Sachen “Rückbau”: RWE unterlässt es weiterhin, die Bevölkerung am “Rückbau”-Prozess zu beteiligen und verschweigt die Gefahren der strahlenden Ruine. Forderungen der Unterzeichner der “Bensheimer Erklärung” nach Messstationen in der Umgebung des AKW, nach einem Krebskataster in der Region, nach einer genauen Bestandsaufnahme des radioaktiven Inventars und Transparenz des behördlichen Genehmigungsverfahrens sowie erhöhte Sicherheits-Standards für das bestehende CASTOR-Lager und das noch zu bauende Atomschrottlager wurden totgeschwiegen und übergangen.
Während die dezentrale “Bürger-Energiewende” abgewürgt wird, bekommt RWE & Co Stromtrassen von der Nordsee in den Süden zu BMW und Daimler geplant, für die die Menschen , die ihren eigenen Strom ernten, noch Abgaben zahlen sollen – verkauft als “Strompreisbremse” …- dann nach den Wahlen !
Übrigens: außer dem Umweltreferenten der LINKEN im Landtag hat sich kein einziger offizieller Parteienvertreter ins Ried verirrt – AKWs und deren Müll sind bei CDUFDPSPDGRÜNEN keinen “Wahlkampfeinsatz” wert – es herrscht Ruhe im Land … bis zur nächsten (“olympischen”) Katastrophe wie jetzt in Fukushima und Tokio …
Gorleben, Asse, Morsleben – überall politische Desaster !
Wir meinen:
- Der Atommüll muss so sicher wie irgend möglich am Standort bleiben!
- Und die betroffene Bevölkerung ist über jeden Schritt zu unterrichten und in die Planung einzubeziehen … und logisch: RWE hat nicht irgendeinen “Schadenersatz” zu verlangen, sondern muss zahlen !
- Demo in Biblis: Euer Müll – Euer Problem!
19. August 2013 – “Euer Geld für ein möglichst sicheres Standortzwischenlager”, fordern Atomkraftgegner um das Atomkraftwerk Biblis und kündigen eine Demonstration am Sonntag, 08. September an.
- Kein Atommülltourismus weder nach Biblis noch anderswo!
29. Mai 2013 – atomkraftENDE.darmstadt kritisiert als eine der Standort-BIs des AKW Biblis die Vorschläge zusätzlichen Atommüll in CASTOR-Behältern ins dortige Zwischenlager zu karren. Statt dessen fordert die Initiative den sofortigen Stopp der Atommüllproduktion! Wer nicht die kleinste Ahnung hat, wohin der von ihm produzierten Müll soll, darf auch keinen produzieren.
- Skandal des Monats: RWE gewinnt Klage gegen Atomausstieg
31. März 2013 – Der Hessische Verwaltungsgerichtshof gibt der Klage von RWE statt und erklärt das dreimonatige Abschalten der AKW Biblis nach der Atomkatastrophe von Fukushima für rechtswidrig. Auf das Land Hessen kommen nun Schadensersatzansprüche in dreistelliger Millionenhöhe zu – die der Steuerzahler tragen muss. Atomkraftgegner halten dieses Urteil für den “Skandal des Monats”. RWE hatte als einziger der vier AKW-Betreiber gegen das Moratorium geklagt, weil man “seinen Aktionären verpflichtet” sei.
Quelle: PE AK.W.ENDE Bergstraße, 12.09.2013