Nuklearfirma darf in Braunschweig bauen
In Braunschweig-Thune könnten bald Abfälle aus dem Atommüll-Endlager Asse bei Wolfenbüttel entsorgt werden. Die Stadt hatte versucht, die Pläne zu verhindern und unterlag nun vor Gericht. Bereits am kommenden Wochenende wollen Atomkraftgegner mit einer Menschenkette ein klares Zeichen gegen die Atompläne setzen.
Vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig hatte die Nukleartechnik-Firma Eckert & Ziegler gegen die Stadt Braunschweig geklagt, nachdem die den Plan, im Stadtteil Thune eine Halle zu errichten und dort radioaktive Rückstände aus der Asse-Lauge zu entsorgen durchkreuzt hatte. Der Stadtrat schob den Plänen im Juli 2011 mit einer sogenannten Veränderungssperre einen Riegel vor. Laut Richterspruch muss die Stadt jetzt neu über den Bauantrag entscheiden. Der Vorsitzende Richter legte der Stadt nahe, im Sinne von Eckert & Ziegler zu entscheiden.
- Aus der vorangegangenen mündlichen Verhandlung sei kein Grund erkennbar gewesen, warum sich die Firma auf dem Gelände nicht vergrößern dürfe, berichtet ndr.de.
Das Gelände von Eckert & Ziegler befindet sich in einem Wohngebiet, noch dazu unweit eines Kindergartens. Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) Strahlenschutz beklagten nach dem Prozess, dass auf die möglichen Gefahren durch radioaktive Strahlung gar nicht eingegangen wurde. Allein um Lärmbelästigung durch mehr Lastwagen sei es gegangen. Den Sorgen der BI entgegnete der Richter, dass eine neue Halle für die Bürger im Zweifel sogar mehr Sicherheit bieten könne, da weniger radioaktives Material draußen gelagert würde.
Schon heute strahlt das auf dem Gelände gelagerte Inventar zwei- bis dreimal so stark wie alles, was in der Asse liegt. Die aktuelle Genehmigung erlaubt sogar noch ein Vielfaches dessen. Bereits seit Jahren werden am Zaun des Firmengeländes im bundesdeutschen Vergleich höchste Strahlungsemissonen festgestellt.
Am kommenden Wochenende wollen Atomkraftgegner gegen den Betrieb von Eckert & Ziegler protestieren: Am Samstag, 14. September 2013 ist unter dem Motto „Atomalarm 2013: Wohnen-stadt-Atomanlagen“ eine Menschenkette um die Firma geplant. Atomkraftgegner fordern: Keine Atomanlagen neben Wohnhäusern und Schulen! contrAtom unterstützt die Aktion.
- weitere Infos: http://www.atomalarm2013.de
- Wohnen-stadt-Atomanlagen – Atomalarm 2013: Menschenkette am 14.09. in Braunschweig
2. Juli 2013 – Am Samstag, 14. September 2013 ist eine Menschenkette um die Firma Eckert und Ziegler in Braunschweig geplant. Atomkraftgegner fordern: Keine Atomanlagen neben Wohnhäusern und Schulen!
- Anti-Atomkraft-Bewegung in NRW ruft zur Demonstration gegen Atommüll in Duisburg auf
1. Juli 2013 – Am Sonntag, den 30. Juni 2013, fand die Landeskonferenz der Antiatom-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen in Duisburg statt. Auf Einladung des AntiAtom-Bündnisses Niederrhein kamen 50 VertreterInnen verschiedenster Initiativen nicht nur aus Nordrhein-Westfalen, sondern auch aus Niedersachsen zusammen. Dabei wurden zahlreiche Entwicklungen und Probleme der Spirale aus Herstellung, Transport und Einsatz von Kernbrennstoffen ebenso in den Blick genommen wie die ungelösten Fragen der Entsorgung von Atommüll.
- Braunschweig: Atommüll im Wohngebiet
6. Februar 2012 – In Braunschweig will die Firma Eckert & Ziegler eine neue “Drehscheibe für Atommüll” bauen. Direkt neben Schulen, Kindergärten und einem Wohngebiet hat das Unternehmen die Errichtung einer weiteren Halle angekündigt, in der radioaktive Abfälle gelagert sollen. Neben der Asse und Schacht Konrad soll die Gegend einen dritten “nuklearen Hot Spot” bekommen. Atomkraftgegner und besorgte Anwohner protestieren.
- Braunschweig: Verdacht auf fortgesetzte, massive Überschreitung der Grenzwerte
9. Dezember 2011 – Wegen des Verdachts unerlaubter Freisetzung von Radioaktivität und fortgesetzter Grenzwertüberschreitungen hat ROBIN WOOD heute zusammen mit der örtlichen Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) gegen die Nuklearbetriebe Eckert & Ziegler nuclitec GmbH und GE Healthcare GmbH & Co. KG sowie gegen das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig als Überwachungsbehörde Strafanzeige gestellt. Es besteht der Verdacht, dass die Strahlenbelastung für die Menschen in der Umgebung der beiden Atomfirmen größer als zulässig ist.
Quelle (Auszug): ndr.de, 11.09.2013