Wendland sucht Atomtransporte
Laut der Gesellschaft für Nuklearservice, die das Zwischenlager Gorleben betreibt, rollen momentan wöchentlich Atomtransporte durch das Wendland. Die BI Lüchow-Dannenberg startet eine Protestaktion und setzt auf die Mitarbeit der AtomkraftgegnerInnen aus dem Landkreis: Atomtransporte gesucht!
Ziel ist das Zwischenlager Gorleben, das abseits von CASTOR Transporten auch schwach- und mittelradioaktiven Müll aufnimmt. Diese Atommüllfässer sollen in Gorleben in Konrad gängige Gebinde umgepackt (konditioniert), in ferner Zukunft sollen sie einmal im Schacht Konrad bei Salzgitter versenkt werden.
Zunächst beteuerte die GNS, dass nur der vorhandene Müll konditioniert werden soll. Jetzt heißt es, dass das Fasslager mit seinem Fassungsvermögen von 10.000 Kubikmetern randvoll gepackt werden soll. Am Ende ist aber völlig offen, ob es eine Mengenbegrenzung für die Konditionierung gibt, viel wahrscheinlicher ist, dass Gorleben zum Umschlagplatz für atomaren Müll wird.
Die Bevölkerung erhält keinerlei Hinweise im Vorfeld solcher Transporte. Erst im Nachgang ist die Möglichkeit gegeben, sich über durchgeführte Transporte zu informieren. Die BI hält diese passive Informationspolitik für grundlegend falsch und irreführend. Die Menschen sollten über die Transporte und den davon ausgehenden Gefahren in Kenntnis gesetzt werden – und zwar im Vorfeld! Auf Nummer Sicher gehen heißt, die Einlagerung zu stoppen.
- Auf der Webseite der BI können künftig Atomtransporte nach Gorleben gemeldet werden, um einen besseren Eindruck über die Frequentierung des Lagers zu bekommen: www.bi-luechow-dannenberg.de
- Reger Einlagerungsbetrieb in Gorleben
16. Oktober 2013 – Die Gorleben-Gegner bleiben bezüglich der Ausbaupläne der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) skeptisch. Der beantragte Bau einer Konditionierungsanlage für schwach- und mittelaktive Abfälle solle dazu taugen, lediglich die in Gorleben eingelagerten Abfälle für die Endlagerung im Schacht Konrad neu zu verpacken, so die GNS.
- Heimlicher Atomtransport nach Gorleben
25. September 2013 – Nach Recherchen der Anti Atom Initiative “Regionalkonferenz AKW Grohnde abschalten” wurde erst kürzlich bekannt, dass das Zwischenlager Gorleben erneut Ziel eines Atomtransportes war. Der Transport von schwach- oder mittelradioaktiven Abfällen aus dem AKW Grohnde in das Zwischenlager Gorleben am 06. August wurde mittlerweile vom Landesumweltministerium bestätigt.
Quelle: bi-luechow-dannenberg.de, 16.10.2013