Pflugbeil & Schmitz-Feuerhake: Zwei Lesetips in der taz
Zwei Menschen, die die deutsche Anti-Atom-Bewegung mit ihren Wissen und Handeln geprägt haben, wurden in den vergangenen Tagen in der tageszeitung Berichte gewidmet: Den Physikern Inge Schmitz-Feuerhake und Sebastian Pflugbeil.
Wer sich mit der Atomindustrie und ihrer Lobby anlegt, bekommt es mit einer Phalanx von Feinden und Gegnern zu tun. Das musste auch Inge Schmitz-Feuerhake erfahren. Als sie ihre langjährigen und bohrenden Analysen über die Ursachen von Leukämiehäufungen bei Kindern rund um die Atomanlage Krümmel veröffentlichte, zog das eine regelrechte Hexenverfolgung nach sich. Unwissenschaftlichkeit und Voreingenommenheit wurden ihr etwa von der Gegenseite unterstellt. Medien (darunter etwa Spiegel und Hamburger Abendblatt) machten sie als Wissenschaftlerin lächerlich. Sie blieb unbeugsam.
- In dem Bericht „Ein kriminalistisches Lehrstück“ erzählt sie über Gefahren radioaktiver Strahlung und den Kampf gegen Konzerne.
Nach Fukushima wurde er aus der Versenkung geholt und vor die Fernsehkameras gebeten: Sebastian Pflugbeil. Seine Gesellschaft für Strahlenschutz hatte als Erste von einem Super-GAU in Fukushima gesprochen. Heute berät er japanische Initiativen über die Folgen von Strahlung und die Einrichtung von unabhängigen Messstationen. Die Amerikaner haben die gesamten japanischen Zeitungen bestochen, meint er, über Jahre, dass sie das sorgfältig unterscheiden: Bombe und Kernkraft. Und dafür, dass sie Propaganda machen für Kernkraftwerke. Das ist für viel Geld gelenkt worden. Diese gezielte Gehirnwäsche durch die Amerikaner hat mehr als 50 Jahre funktioniert, ist aber nach Fukushima allmählich immer unwirksamer geworden. Jetzt erst haben viele angefangen, darüber zu reden und nachzudenken.
- Der Text „Die Geldmaschine: Besuch beim Physiker Sebastian Pflugbeil“ beschreibt dessen Wirken nach dem GAU in Japan und die Zustände in Fukushima.
Beide Berichte stammen von Gabriele Goettle. Auf diesem Wege: Danke!
Quellen (Auszug): taz.de, 28./30.10.2013