Umfrage: Mehrheit in Deutschland fordert schnelleren Atomausstieg

Heute verhandeln Union und SPD über die künftige Energiepolitik einer Großen Koalition – der Atomausstieg spielt dabei keine Rolle. Parallel dazu unterstreicht eine Umfrage, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen wünscht, dass das Abschalten der Atomkraftwerke beschleunigt wird.

In einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von ausgestrahlt erklärten laut „tageszeitung“ 56 Prozent der Befragten, sie seien dafür, die letzten Atomkraftwerke früher als 2022 abzuschalten; 41 Prozent sind dagegen. Die stärkste Unterstützung findet die Forderung bei Anhängern der Grünen, doch auch unter den Wählern von CDU/CSU und SPD sind 52 Prozent für einen schnelleren Ausstieg und nur 45 Prozent dagegen. Befragt wurden über 2.000 Personen vom 26. September bis 1. Oktober.

In den Koalitionsverhandlungen spielt der Atomausstieg keine große Rolle mehr, vielmehr wird über Strompreise, Kosten der Energiewende und die Zukunft der Kohle in Deutschland gestritten. Nach Fukushima war eiun schrittweiser Atomausstieg bis 2022 beschlossen worden – als nächstes AKW steht in der kommenden Legislaturperiode nur Grafenrheinfeld in Bayern 2015 zur Stilllegung an. Es folgt dann erst 2017 Gundremmingen-B.

Atomkraftgegner kritisieren das Vorgehen und wollen weiter die Forderung nach einen schnelleren Atomausstieg auf die Straße tragen:

„Damit wäre Deutschland auch 2017, sechs Jahre nach Fukushima, zweitgrößter Atomstrom-Produzent in der EU. Die meisten Reaktoren sollen sogar noch bis 2022 weiterlaufen. Das dauert uns entschieden zu lang. Die Wähler von Union und SPD haben andere Prioritäten: Sie wollen mehr Tempo beim Atomausstieg“, so Jochen Stay von ausgestrahlt. Am 30. November findet in Berlin eine große Energiewende-Demonstration statt.

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    31. Oktober 2013 – Etwa 10.000 Postkarten von Bürgerinnen und Bürgern auf über einem Kilometer Leine aufgereiht und zu ganzen Wänden verbunden: Aktivistinnen und Aktivisten der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt haben vor dem Umweltministerium in Berlin ein Spalier aus Postkarten aufgebaut, um die Energie-Verhandlungsgruppe von SPD und Union zu begrüßen, die sich dort zur Stunde zum ersten Mal trifft.
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    23. Juni 2011 -Deutschland steigt aus. Bis 2022 sollen in einem Stufenplan alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden, das erste bereits 2015. Schwarz/gelb feiert das eigene Einknicken im Fortbestand der Atomenergie als Erfolg, rot/grün stimmt mit dem Argument “alternativlos” zu. Doch eigentlich wurde die Laufzeit der neun verbleibenden AKW verlängert.

Quellen (Auszug): taz.de, ausgestrahlt.de; 31.10.2013