Frankreich: Atommülltransport entgleist
Ein Waggon mit sechs Tonnen hochradioaktiver Abfälle ist in Frankreich entgleist. Der Vorfall ereignete sich am 23. Dezember nur zehn Kilometer von Paris entfernt.
Laut Greenpeace enthält der Behälter abgebrannte Brennelemente aus dem französischen Atomkraftwerk in Nogent-sur-Seine. Am Tag vor Heiligabend war eines der Räderpaare des Waggons auf dem Rangierbahnhof Drancy aus den Schienen gesprungen. Ziel des Transports ist die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in der Normandie. Nach Information französischer Atomkraftgegner konnte der Castor erst am 27.12. weiter transportiert werden, nachdem er auf einen anderen Waggon umgeladen worden war.
Der Rangierbahnhof von Drancy ist ein großer Umschlagplatz für Güterzüge, darunter auch jede Menge chemische Gefahrgüter und hochentzündliche Materialien. Drancy ist ein Vorort von Paris, die Entfernung ins Zentrum der Hauptstadt beträgt nur gut 10 km. Der Bürgermeister der Stadt Drancy erklärte, er wird die Landesbehörden verklagen, weil sie die lokale Bevölkerung einer Gefahr ausgesetzt haben sollen.
- weitere Informationen (franz.): http://groupes.sortirdunucleaire.org
- England: Castor entgleist
31. Oktober 2013 – In England ist ein Zug mit leeren Castorbehältern auf dem Weg in die Plutonium-Fabrik Sellafield entgleist. Der Vorfall ereignete sich bereits Ende September, berichtet die britischen Umweltorganisation CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment).
- Defekte, Unfälle, Protest: Weltweite Atomtransporte – eine Auswahl
29. September 2012 – Atomtransporte sind ein Spiel mit dem Feuer. Wie ein Spinnennetz überziehen die Pfade der Atomtransporte den gesamten Globus. Per Schiff, mit dem Flugzeug, per Bahn und Lastkraftwagen (LKW) tragen sie das atomare Risiko über alle Transportwege, weltweit. Den vollkommenen Schutz vor Unfällen, vor Entführungen oder Sabotage gibt es nicht. Die atomare Transportkatastrophe bei der Plutonium oder radioaktive Spaltprodukte in Umwelt gelangen, kann jederzeit geschehen. Sie ist nicht weniger wahrscheinlich wie der Super Gau in Majak (1957), Sellafield (1957), Harrisburg (1979) Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011).
- Atomausstieg – Die Wahrheit Teil 8: Atomtransport rollen weiter durchs Land
28. Juni 2011 – Deutschland steigt aus. Bis 2022 sollen in einem Stufenplan alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden, das erste bereits 2015. Schwarz/gelb feiert das eigene Einknicken im Fortbestand der Atomenergie als Erfolg, rot/grün stimmt mit dem Argument “alternativlos” zu. Doch weiterhin rollen gefährliche Atomtransporte durch Deutschland. Eine Verbesserung der Sicherheit gibt es seit Fukushima nicht. Und durch den Abbau der AKW werden die Transport noch weiter zunehmen.
- Panzerfaust und Castor: eine fatale Kombination
23. Mai 2011 – Immer wieder ist von der Feuer, Stoß- und Sturzfestigkeit der Castoren zu lesen, mit denen die Behälter, die der Beförderung von hochradioaktiven Abfällen (Brennelementen aus Atomkraftwerken oder HAW-Kokillen aus der Wiederaufarbeitungsanlagen) dienen, optimiert und sicher seien. Ausgeblendet wird hingegen, dass Castoren allerdings nicht dafür ausgelegt sind, einem Angriff mit panzerbrechenden Waffen (ATM/ATGM) zu überstehen.
Quellen (Auszug): http://groupes.sortirdunucleaire.org, 02elf.net; 23./24.12.2013