Schneller Ausstieg möglich: Neuer Rekord beim Stromexport

Der deutsche Nettostromexport hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Das geht aus vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) hervor. Atomkraftgegner fordern einen schnelleren Atomausstieg und die sofortige Stilllegung von alten Reaktoren.

Deutschlands Stromüberschuss 1999-2013

Deutschlands Stromüberschuss 1999-2013 in Terawattstunden

Im letzten Jahr betrug der Überschuss rund 33 Terawattstunden (TWh) und übertrifft damit den bisherigen Rekord von 23,1 TWh aus 2012. Insgesamt haben Deutschlands Kraftwerke mit 629 TWh fast genauso viel wie im Vorjahr erzeugt – es wurde also im Inland weniger Strom verbraucht. Wie heise.de berichtet ist seit Anfang der 1990er Jahre bis 2007 der Stromverbrauch in fast jedem Jahr gestiegen. In dem „Bruttostromverbrauch“ sind auch Netzverluste und der Eigenverbrauch der Kraftwerke enthalten, der bei Atomkraftwerken besonders hoch ist. 2012 habe er beachtliche 35,1 TWh betragen.

Atomkraft hat mit 15,4 Prozent einen immer geringeren Anteil an der Bruttostromerzeugung und wurde auch in letzten Jahr deutlich von den Erneuerbaren Energien überholt (23,4 Prozent). Die letzten neun Meiler lieferten insgesamt 97 Terawattstunden (TWh) und damit 2,5 TWh weniger als 2012.

Atomkraftgegner fordern in diesem Zusammenhang einen schnellere Atomausstieg. Unter diesen Bedingungen sind die letzten neun Reaktoren in Deutschland noch schneller als bisher vereinbart überflüssig. 2015 soll als nächstes Grafenrheinfeld vom Netz, erst 2019 dann Gundremmingen-B. Noch bis 2022 sollen die gefährlichen Atommeiler Strom produzieren. Wir fordern die sofortige Stilllegung der ältesten drei AKW Grafenrheinfeld, Gundremmingen B und C – die weiteren Blöcke müssen dann schleunigst folgen.

Stromerzeugung: Atomkraft versus Erneuerbare, Stand: 31.12.2013

Stromerzeugung: Atomkraft versus Erneuerbare, Stand: 31.12.2013

  • Stromexport weiter auf neuem Rekordwert
    4. November 2013 – Drei der letzten neun Atomkraftwerke laufen in diesem Jahr allein für das Ausland – rein rechnerisch gesehen. Der Stromexport ist weiterhin auf Rekordniveau. Atomkraftgegner fordern einen schnelleren Atomausstieg.
  • Vorzeitige Stilllegung möglich: Atomkraftwerke kaum noch rentabel
    14. August 2013 – Der Betrieb vieler Kraftwerke rechnet sich nicht mehr, so RWE-Chef Peter Terium. Möglicherweise könnte die Abschaltung einzelner Atomkraftwerke früher als mit dem Ausstieg vereinbart geschehen, weil die Anlagen kaum noch rentabel betrieben werden können.
  • Deutschland bleibt Stromexportland
    2. April 2013 – Deutschland hat trotz der Stilllegung von acht Atomkraftwerken 2012 im siebten Jahr in Folge mehr Strom ins Ausland exportiert als es dort eingekauft hat. Für Atomkraftgegner ist damit klar: die letzten neun Meiler können schneller stillgelegt werden, als bislang geplant!
  • Greenpeace stellt Studie vor: Deutschland braucht keinen ausländischen Atomstrom
    31. Januar 2013 – Nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken im März 2011 sind die Importe von Atomstrom in Deutschland nicht angestiegen. Zu diesem Schluss kommt eine heute veröffentlichte Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Die Studie widerlegt damit die oft vorgebrachte Behauptung, der Atomausstieg in Deutschland würde durch mehr Atomkraftimporte konterkariert.
  • Atomstrom-Produktion so gering wie zuletzt vor 28 Jahren
    15. Januar 2013 – Die Bedeutung der Atomenergie in Deutschland geht weiter zurück: die Stromproduktion aus Atomkraftwerken ist auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 1984 gesunken. Atomkraftgegner kündigen Widerstand bis zur letzten atomaren Kilowattstunde an.
  • Größter Stromexporte der Geschichte – AKWs schneller stilllegen!
    8. Januar 2013 – Deutschland exportiert so viel Strom wie noch nie. Ursache ist der starke Ausbau der Erneuerbaren Energien. 23 Milliarden Kilowattstunden sind in 2012 an Überschuss produziert worden. Grund für die Stilllegung der Atomkraftwerke Grafenrheinfeld und Gundremmingen-B!
  • Süddeutschland: Nicht Gas- sondern Atomkraftwerke stilllegen!
    7. Dezember 2012 – Eon als Deutschlands größter Stromproduzent klagt über verlustbringende Kraftwerksüberkapazitäten: Einzelne Gaskraftwerke hätten es in diesem Jahr auf noch keine fünf Betriebstage gebracht – und sollen nun so lange stillgelegt werden, bis wieder Bedarf entsteht. Atomkraftgegner fordern stattdessen die Stilllegung von Atomkraftwerken.
  • Studie: Einsparung von 110 Atomkraftwerken einfach möglich
    25. Juni 2012 – In der EU besteht ein enormes Energieeinsparpotential, das insgesamt bis zu 110 Atomkraftwerke ersetzen könnte. Das ergibt eine Studie, die von der Kampagne “Coolproducts” veröffentlicht wurde. Die Klimaschutz-Kampagne wirbt für energieeffiziente Geräte wie Klimaanlagen, Computer, Haushaltsgeräte oder Motoren.

Quelle (Auszug): heise.de, 03.01.2014