Neue Mauern für das Gundremminger Atommüll-Lager heimlich genehmigt
Sowohl das AKW Gundremmingen wie die Genehmigungsbehörde Bundesamt für Strahlenschutz haben verheimlicht, dass per 7. Januar 14 die atomrechtliche Genehmigung für den Bau neuer Mauern am Zwischenlager Gundremmingen erteilt wurde. Jetzt muss das Landratsamt Günzburg die Baugenehmigung aussprechen.
In Gundremmingen stehen 41 Castoren in einem dünn gebauten Zwischenlager. In jedem Castor steckt mehr tödliche Radioaktivität als insgesamt beim Tschernobyl Unfall frei gesetzt wurde. Selbst der Chefatommüllberater der Bundesregierung Michael Sailer sagte unverhohlen: „Die Castor-Behälter halten 40 Jahre sicher, eventuell 50 bis 60 Jahre. Aber sie sind jetzt schon nicht terrorfest.“ (NZZ 17.5.13).
Doch die Betreiber RWE und EON wie auch die Behörden wollen nicht, dass die Risiken bekannt werden. Sie haben deswegen die Erteilung der atomrechtlichen Genehmigung nicht veröffentlicht. Der frühere Bundesumweltminister hatte angeordnet, dass die Behörden sich zu der Sache nicht äußern dürfen. Nur die Spitze des Ministeriums.
„Wir Umweltschützer wollen natürlich die bestmögliche Sicherung des hier leider lagernden Atommülls“, schreibt Raimund Kamm von der örtlichen Initiative FORUM. „Wir wissen jedoch, dass auch die neuen Atommauern nicht den notwendigen Schutz bieten.“
- Mauerbau in Grafenrheinfeld
28. November 2013 – Das Atommüllzwischenlager am bayrischen AKW Grafenrheinfeld wird eine zehn Meter hohe Mauern erhalten, mit der künftig “Angriffe von Terroristen” abgewehrt werden sollen. Die Politik bemängelt die Informationspolitik des Betreibers, Atomkraftgegner sprechen von “wenig hilfreichem Aktionismus”.
- AKW Gundremmingen: Risiken nicht gelöst – Atommülldesaster wächst
3. Januar 2014 – Das AKW Gundremmingen hat im Jahr 2013 rund 20,5 Milliarden Kilowattstunden Strom geliefert. Der Stromexportüberschuss Deutschlands lag im selben Jahr mit einem Allzeitrekord bei über 30 Milliarden Kilowattstunden. Die desaströse Gundremminger Kehrseite ist die Erzeugung von etwa 45.000 Kilo hochradioaktiven Atommülls im Jahr 2013. Kein Kilo wurde entsorgt. Alles nur gefährlich oberirdisch zwischengelagert. Bei der notwendigen Sicherung des Zwischenlagers durch neue Atommauern wurden keine Fortschritte erzielt.
- Entsorgungsmisere: Atommüll-Zwischenlager ohne Ende
29. Juli 2013 – Die Laufzeit der für 40 Jahre konzipierten Atomzwischenlager in Deutschland muss nach Einschätzung des Bürgermeisters von Gundremmingen wohl verdoppelt werden. Atomkraftgegner sehen das “Atommüllentsorgungkonzept” der Industrie gescheitert und fordern den sofortigen Stop der Produktion von immer neuem Strahlenabfall.
- Mauerbau um Zwischenlager: BI’s zweifeln an Sicherheitsgewinn
25. Februar 2013 – Als völlig verspätete Reaktion auf die Ereignisse vom 11. September 2001 soll um die Brennelement-Zwischenlager in Ahaus und Gorleben eine 10m hohe Mauer errichtet werden. Die Bürgerinitiativen in Ahaus und Gorleben sehen darin “puren Aktionismus” und sogar eine Verschlimmerung der Lage.
Quelle (Auszug): FORUM, www.atommuell-lager.de; 16.01.2014