Castor stopp statt Gorleben stopp?
Agenturmeldungen zu Folge ist nun Hessen doch bereit, Castor-Behälter aufzunehmen. Zuvor hatten Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg ihre Bereitschaft erklärt, den Müll aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente zwischen zu lagern. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) warnt vor verfrühter Genugtuung. Die Genehmigungshürden zur Einlagerung der Wiederaufarbeitungsabfälle seien hoch, die Zwischenlagerung am Atomkraftwerk Brunsbüttel sei sogar gestoppt.
Solange das Atomgesetz die Lücke enthalte, dass Castoren mit verfestigen Dekontaminationsabwässern weiter in Gorleben eingelagert dürfen, werde die BI ihre Kampagne zu einem umfassenden Castor-Transporte-Stopp fortsetzen, kündigte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an. Aus Sicht der BI lenke die Castor-Debatte von dem zentralen Missstand ab, dass Gorleben als Endlagerstandort mit weitreichenden Vorfestlegungen gesetzt ist.
Ehmke: “Der Castor-Stopp ist eine Leimrute für die Kritiker des Endlagersuchgesetzes. Sei es nun die Vorläufige Sicherheitsanalyse mit weitreichenden Plänen, wie alle Arten von Müll im Salzstock eingelagert werden könnten, sei es der alte Rahmenbetriebsplan, der immer noch nicht zurückgezogen wurde oder die Veränderungssperre, die nur für den Salzstock Gorleben gilt – um Vertrauen in einen angeblichen Neustart der Endlagersuche zu schaffen, müssen ganz andere Hürden als ein Castor-Stopp genommen werden.”
Eine ergebnisoffene Endlagerdebatte werde es nur ohne das Schielen auf Gorleben geben, prophezeit die BI.
- zur Aktion: Castorstopp 2015
- Gorleben: Auf Standby für Atommüll-Endlagerun
30. Januar 2014 – Die juristische Auseinandersetzung um den Endlagerstandort Gorleben geht in eine neue Runde. Greenpeace und der niedersächsische Forstbesitzer Fried Graf von Bernstorff reichen heute beim Verwaltungsgericht Lüneburg Klage gegen eine sogenannte Veränderungssperre ein, die seit dem Jahr 2005 auf dem Salzstock liegt. Beklagte ist die Bundesregierung.
- Castor 2015 wird unwahrscheinlicher – BI startet Unterschriftenkampagne
28. Januar 2014 – Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) bekundet, es solle keine Castor-Transporte mehr nach Gorleben geben. Auf der Homepage der Atomfirma, einer Tochter der führenden Atomstromproduzenten in Deutschland, wird seit Montag (27.01.14) dargelegt, dass sowohl die 21 Behälter aus dem britischen Sellafield als auch die 5 Behälter mit mittelaktiven Abfällen aus dem französischen La Hague künftig in kraftwerksnahe Zwischenlager verbracht werden sollen. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) begrüßt diese Erklärung und sieht sich auf dem richtigen Weg.
- Gorleben: Laut Betreiber sind künftige Castortransporte “gesetzlich ausgeschlossen”
27. Januar 2014 – Kein Castor soll mehr nach Gorleben rollen, so haben es die Peter Altmaier (CDU), Stephan Weil (SPD) und Stefan Wenzel (Grüne) im Rahmen des “Neustarts der Endlagersuche” versprochen. Das Atomgesetz wurde entsprechend novelliert. Doch Atomkraftgegner haben Zweifel. Die will der Betreiber des Zwischenlagers nun offenbar ausräumen.
- Castor 2015 nach Gorleben – Castor 2016 nach Brunsbüttel?
23. Januar 2014 – Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) macht weiter Druck, um einen Castortransport im Jahr 2015 zu vereiteln. Es gäbe noch “viele Ungereimtheiten”. Parallel könnten ab 2016 Atommüllbehälter nach Brunsbüttel rollen.
Quelle: bi-luechow-dannenberg.de; 31.01.2014