Frankreich: Hüllrohrschäden in 25 Reaktoren
In 25 der 58 französischen Atomkraftwerke sind laut Medienberichten Schäden an Hüllrohren der Brennelemente festgestellt worden. Betroffen sein soll auch das älteste AKW des Landes in Fessenheim, das direkt an der deutschen Grenze steht.
„Meldungen über Schäden an wichtigen Sicherheitsbarrieren von Kernkraftwerken erfüllen mich mit Sorge“, so Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller. Er hat den französischen Umweltminister Philippe Martin um Informationen über die Korrosionsschäden gebeten. Das französische Magazin MEDIAPART hatte berichtet, dass an 25 der 58 französischen Kernreaktoren Schäden an den Hüllrohren der Brennelemente festgestellt worden seien.
Wenn die dünnen Rohre, die die Brennelemente umhüllen und vom Kühlwasser trennen, stark oxidieren können sie auch rissig werden, berichtet
Axel Mayer, Geschäftsführer des BUND Südlicher Oberrhein. Wird die Hülle eines Brennelements durch Rost stark beschädigt, so können radioaktive Gase in das Reaktorwasser austreten. Vergrössert sich ein Riss im Hüllrohr, so entweicht neben den Edelgasen auch gefährliches radioaktives Iod in den Primärkreislauf. Da es auch zwischen Primärkreislauf und Sekundärkreislauf immer wieder Undichtigkeiten gibt, kann dies auch zu einer Erhöhung der der krebserregenden Strahlung im sogenannten Normalbetrieb führen.
Fessenheims „Stilllegung muss möglichst zügig umgesetzt werden, um die Gefährdung der Bevölkerung zu minimieren“, forderte der baden-württembergische Umweltminister. Notwendig wäre eine schnelle Abschaltung der betroffenen AKW und eine Ursachen- und Folgenanalyse, fordert Mayer.
- März 2014: Menschenkette gegen das AKW Fessenheim
Die Initiative “Réaction en chaine humaine” bereitet gemeinsam mit französischen Antiatomgruppen und Gruppen aus Südbaden eine Menschenkette im Rheintal / Region Fessenheim vor. Dort – unweit zur deutschen Grenze – befindet sich das älteste Atomkraftwerk Frankreichs.
- Zwei Störfälle in französischen AKW
22. Januar 2014 – In Frankreichs Meilern haben sich zwei Störfälle ereignet, die zur automatischen Abschaltung der Reaktoren führte. Die auch betroffenen ältesten Blöcke in Fessenheim sollen 2016 stillgelegt werden. Dabei soll es dann bleiben – Frankreich setzt weiter auf Atomkraft.
- AKW Fessenheim: TRAS zieht Klage an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte weiter
25. November 2013 – Nach Ablehnung der sofortigen Schliessung des AKW Fessenheim durch das oberste französische Verwaltungsgericht (Conseil d’Etat), zieht der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) seine Klage an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg weiter. TRAS erachtet es als erwiesen, dass Frankreich das Recht auf Schutz des Lebens als auch verfahrensrechtliche Bestimmungen verletzt hat.
- Fessenheim: Aus “Kataströphchenschutz für AKW” soll endlich Katastrophenschutz werden!
17. Oktober 2013 – In den kommenden Monaten wollen Atomkraftgegner in der Region um das französischen Atomkraftwerk Fessenheim 30.000 Postkarten verteilen, um auf den mangelhaften Katastrophenschutz hinzuweisen.
- Marodes Atomkraftwerk Fessenheim darf weiter am Netz bleiben
16. Mai 2013 – Die Berufungskammer des Verwaltungsgerichts im französischen Nancy urteilt: das marode Atomkraftwerke Fessenheim an der Grenze zu Deutschland darf weiter in Betrieb bleiben. Eine Klage über die sofortige Schließung des ältesten AKW im Land wurde abgewiesen.
Quellen (Auszug): um.baden-wuerttemberg.de, vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein; 21.02.2014