Umfrage zur Atommüll-Kommission: Vertrauen in Atom-Kritiker
„Politik hat in Sachen Atommüll Vertrauen der Bevölkerung verspielt“: 76 Prozent vertrauen atomkritischen Wissenschaftlern, 72 Prozent den Umweltverbänden, 20 Prozent der Wirtschaft und 17 Prozent der Politik. Im Auftrag der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt hatte Emnid Menschen gefragt, wem sie in Sachen Atommüll vertrauen.
Die Fragestellung der Umfrage lautete: „Eine Kommission soll in den nächsten zwei Jahren den Umgang mit Atommüll neu regeln. In dieser Kommission arbeiten Vertreter unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen mit. Für wie vertrauenswürdig halten Sie die folgenden Gruppen im Hinblick auf das Thema Atommüll?“
76 Prozent der Befragten halten atomkritische Wissenschaftler für „sehr vertrauenswürdig“ oder „eher vertrauenswürdig“, die damit den Spitzenwert erreichten. Ähnlich hoch ist das Vertrauen gegenüber den Umweltverbänden mit 72 Prozent. Die schlechtesten Werte erzielen Wirtschaftsvertreter mit 20 Prozent und Politiker mit 17 Prozent.
„Die Politik hat in Sachen Atommüll jegliches Vertrauen der Bevölkerung verspielt. Dagegen genießen diejenigen, die das Endlagersuchgesetz und die Zusammensetzung der Atommüll-Kommission kritisieren, höchstes Vertrauen. Die Politik muss endlich auf die Umweltverbände zugehen und unsere Bedenken bezüglich des Gesetzes und der Kommission ernst nehmen. Nur dann kann es gelingen, den Streit um den radioaktiven Abfall zu überwinden“, so Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt.
In den letzten Wochen wurden die Umweltverbände von den Parteien als die einzig Verantwortungslosen in Sachen Atommüll gebrandmarkt, weil sie unter den derzeitigen Rahmenbedingungen keine Erfolgsaussichten in der Kommission sehen und deshalb bisher keine Vertreter benannt haben.
„Doch die Bevölkerung weiß genau, wer tatsächlich die Verantwortung für das Atommüll-Desaster trägt. Und die Menschen wissen, wer seit Jahrzehnten alles dafür getan hat, den Schaden und das Risiko zu minimieren“, resümiert Stay.
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23. Februar 2014 – Der angebliche Neustart der Endlagersuche steht mehr den je auf der Kippe. Erhebliche Defizite des Standortauswahlgesetztes (StandAG) wie das Festhalten an Gorleben und die Gründung einer Super-Behörde, des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgung (BkE) haben u. a. dazu beigetragen, dass die Umweltverbände ihre Vertreter in der Endlagersuchkommission bisher nicht benannt haben.
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Quelle (Auszug): ausgestrahlt.de, 10.03.2014