Bundesumweltministerin: Atomenergie auch in unseren Nachbarländern nicht haltbar
Es wird keine „Atom-Renaissance“ geben! Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bringt es auf den Punkt. Auch in unseren Nachbarländern nicht. Atomkraftgegner fordern stärkeres Engagement für die Stilllegung der letzten Meiler in Deutschland, in unseren Nachbarländern und gegen die Neubauprojekte in Europa.
Sie geht „nicht davon aus, dass wir so was wie eine Atom-Renaissance haben werden. Wir sehen nämlich, dass es insbesondere auch ökonomisch, also wirtschaftlich aus dem Ruder läuft“, so Hendricks im Interview auf Deutschland Radio Kultur. Der Kraftwerksblock, der in Finnland am Standort Olkiluoto errichtet wird, sei „schon völlig unfinanzierbar geworden“ und es gäbe keinerlei Anzeichen dafür, wann er denn in Betrieb gehen soll. „Und was die Finnen nicht schaffen, das schaffen die Briten auch nicht“, ist sich die Bundesumweltministerin sicher. Atomstrom werde aus wirtschaftlichen Gründen nicht auf Dauer durchhaltbar sein – auch in unseren Nachbarländern.
Atomkraftgegner fordern von Hendricks stärkeres Engagement für eine schnellere Stilllegung der letzten Meiler in Deutschland, in unseren Nachbarländern und gegen die Neubauprojekte in Europa. Feststellungen allein reichen nicht: Die Bundesregierung muss Druck auf die Regierungen der AKW-Länder ausüben und mit einer überzeugenden Energiewendestrategie im eigenen Land ein Vorzeigeprojekt abliefern.
An unseren Grenzen stehen Risikoreaktoren, die ältesten der Welt. Kanzlerin Merkel widersprach den atomaren Energiestrategien der Nachbarländer in der Vergangenheit nicht: Tschechische Atompläne “respektierte” sie 2012 etwa und die im März 2013 angekündigte Laufzeitverlängerung des französischen AKW Cattenom bis 2052 sei eine „nationale Angelegenheit” der Franzosen. Es ist die Aufgabe der Bundesumweltministerin Hendricks, eine gemeinsame Anti-Atomstrategie zu erarbeiten, die auch an unseren Grenzen nicht halt macht. Denn das macht ein Super-GAU auch nicht.
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Quelle (Auszug): deutschlandradiokultur.de, 20.03.2014