Kein Problem: AKW Grafenrheinfeld kann ab Frühjahr 2015 vom Netz!
Laut Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ist die Abschaltung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld im Frühjahr 2015 kein Problem. Es entstehe keine Versorgungslücke, und ein Ersatzkraftwerk sei nicht nötig. 2017 mit der Stilllegung von Gundremmingen allerdings dann zwingend. Atomkraftgegner fordern ein Ende der Debatten und die sofortige Stilllegung der gefährlichen Meiler.
Laut Bundesnetzagentur würde eine vorzeitige Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld zu keiner Versorgungslücke führen, erklärte Aigner dem Bayerischen Rundfunk nach der Kabinettsitzung, auf der die mögliche frühere Stilllegung des AKW Thema war. Der notwendige Strombedarf könne nämlich über die europäischen Strommärkte gedeckt werden. Der Bau eines Reservekraftwerks sei daher nicht nötig, so Aigner. Auch Ministerpräsident Seehofer erklärte bereits am Freitag, ein AKW-Aus im Frühjahr sei „nach allem, was er wisse, für die Versorgung auch kein Problem“.
Der Kampf gegen das AKW Grafenrheinfeld, das als nächstes der letzten neun Reaktoren in Deutschland gemäß des Atomausstiegs Ende 2015 stillgelegt werden muss, scheint gewonnen. Auch Betreiber E.ON hatte angekündigt mit diesem Abschaltdatum zu planen – möglicherweise auch schon früher um eine Revision und damit auch die Brennelenentesteuer zu sparen.
Doch die Debatten um die Veraorgungssicherheit in Süddeutschland gehen in die Verlängerung: die Lage sähe bei der Abschaltung des Atomkraftwerks in Gundremmingen im Jahr 2017 „anders“ aus, meint die Politik. Die dadurch entstehende Versorgungslücke könne dann nicht mehr über die europäischen Strommärkte gedeckt werden. Deshalb sei nach den Erläuterungen der Bundesnetzagentur „dann ein Reservekraftwerk zwingend erforderlich“. Da diese Planungen schon längst hätten starten müssen wird also um das Atomkraftwerk Gundremmingen der nächste Vorstoss für Laufzeitverlängerungen gestartet. An dem Standort befinden sich zwei baugleiche Siedewasserreaktoren – die letzten ihrer Art in Deutschland – wobei Block B noch bis Ende 2017 in Betrieb bleiben darf, Block C aber noch bis Ende 2021.
Atomkraftgegner fordern ein Ende der Debatten und eine sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Das Risiko eines schweren Unfalls mit katastrophalen Folgen steigt mit jedem Betriebstag und der Berg an Atommüll wächst stetig. Eine Endlagerlösung ist nicht in Sicht. Statt einer Diskussion um AKW-Laufzeiten braucht Deutschland eine ernstgemeinte Energiewende, die von allen Kräften in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getragen wird – und die Reaktoren in kurzer Zeit überflüssig machen kann.
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Quelle (Auszug): br.de; 25.03.2014