Biblis & Brokdorf: Meldepflichtige Ereignisse in Atomkraftwerken
Auch ein stillgelegtes Atomkraftwerk ist geplagt von sicherheitsrelevanten Pannen: an zwei aufeinanderfolgenden Tagen musste das AKW Biblis Block A Störfälle an die Aufsichtsbehörde melden. Im AKW kam es im Reaktorschutzsystem zu einer Störung.
Im ersten Fall ließ sich am 2. April bei einer Routineprüfung eine Brandschutzklappe nicht ganz schließen. Nach einer Reparatur habe sie wieder funktioniert. Einen Tag später stellten Prüfer fest, dass eine Kunststoffleitung im Sammelsystem für radioaktive Abwässer bei Montagearbeiten beschädigt worden war. Sie sei umgehend stillgelegt und ausgetauscht worden. Das hessische Umweltministerium als Atomaufsichtsbehörde bestätigte die Vorkommnisse.
Auch aus dem norddeutschen Atomkraftwerk Brokdorf meldete der Betreiber E.ON ein Ereignis: Am 01. April 2014 war es zum Ausfall eines elektronischen Taktgebers zur Versorgung des Reaktorschutzsystems gekommen. Hierbei sei es „zur automatischen Betätigung einzelner Armaturen“ gekommen, was aber keine Auswirkungen auf den Anlagenbetrieb hatte. Laut Betreiber E.ON wurde die Baugruppe „unverzüglich ausgetauscht“.
- Gefährlich hoher Druck im Reaktor: Akute Unfallgefahr im Atomkraftwerk Gundremmingen
4. April 2014 – Nach Informationen der Ärzteorganisation IPPNW geht von dem Atomkraftwerk Gundremmingen eine erhebliche Gefahr aus: „Der Turbinenkondensator kann jederzeit und mit erschreckend hoher Wahrscheinlichkeit ausfallen. Die Folge wäre ein plötzlicher Druckstoß im Reaktor, der den so genannten Auslegungsdruck weit überschreitet“, warnt IPPNW-Atomenergieexperte Henrik Paulitz.
- Störfall-Report für März 2014
1. April 2014 – Im März 2014 mussten 8 Störfälle, Vorkomnisse oder Abweichungen vom regulären Betrieb in Atomanlagen verzeichnet werden. Davon betreffen 5 deutsche Anlagen. Seit Jahresbeginn summieren sich die Störungen in Deutschland auf 12, davon 11 meldepflichtige.
Quellen (Auszug): eon.com, rwe.com; 04./09.04.2014