Urantransport durch Hamburg
Am 15. Mai 2014 fuhr um 18.06 Uhr ein Zug mit Uranerzkonzentrat vom Rangierbahnhof Hamburg-Süd durch Wilhelmsburg nach Maschen, wo er dann um 23:30 weiter fuhr. Atomkraftgegner*innen kritisieren die regelmäßigen Transporte mit Uran für die Atomindustrie und fordern einen Stopp des Uranabbaus und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.
Das Uranerzkonzentrat, besser bekannt unter dem Namen „Yellow Cake“ stammt aus Namibia und traf am 14. Mai im Hamburger Hafen mit dem Schiff „Golden Karoo“ am Süd-West Terminal der C. Steinweg GmbH in Hamburg ein. In Namibia wird das Uran in Tagebauen abgebaut, dabei entstehen große Mengen radioaktiven und giftigen Staubs sowie flüssige radioaktive Abfälle. Diese werden meist unter freiem Himmel in Becken gelagert. Die Bevölkerung profitiert nicht von dem Uranabbau, sondern leidet unter den gesundheitlichen Folgen der Radioaktivität, der verseuchten zurückbleibenden Erde oder dem hohen Wasserbedarf der Uranminen, der zu weniger genießbarem Trinkwasser in den sowieso schon wasserarmen Regionen führt.
„Atomkraft ist keine saubere Energie – kaum etwas zeigt das so deutlich wie die Umweltzerstörungen beim Uranabbau“ sind sich Atomkraftgegner*innen sicher.
Bestimmt ist das Uranerzkonzentrat für die Konversionsanlage im französischen Narbonne, dort soll es in Uranhexafluorid umgewandelt werden, welches dann beispielsweise im westfälischen Gronau zur Nutzung in Atomkraftwerken angereichert wird. Von Hamburg aus fährt der Zug mit der radioaktiven Fracht über den Güterbahnhof Maschen, Osnabrück, Münster, Hagen, Wuppertal, Köln, Bonn, Koblenz, Trier, Perl und Woippy nach Narbonne. Dabei braucht er mehrere Tage und steht oft viele Stunden unbewacht in Güterbahnhöfen.
Der (heutige) Urantransport ist kein Einzelfall, allein diese Transporte mit Uranerzkonzentrat fahren regelmäßig quer durch die Welt, erst letzten Monat gab es einen Transport, der beobachtet wurde. Verbunden mit der Atomindustrie sind zahlreiche Transporte quer durch die Welt. Die radioaktive Fracht gefährdet dabei zuerst die Menschen in den Uranabbaugebieten, dann die Menschen an den Transportstrecken, beim Einsatz in AKW die Menschen der Umgebung und als Müll schließlich die nachfolgenden Generationen.
- Deshalb fordern Atomkraftgegner*innen einen sofortigen Stopp aller Atomtransporte und damit auch der Atomanlagen.
- Für die sofortige Endwidmung des Hamburger Hafens für Atomtransporte!
Weitere Infos: www.urantransport.de – www.nadir.org/sand
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Quelle: PE SAND, 16.05.2014