Ureinwohner verhindern Atommüllendlager in Australien
Im australisches Outback war ein Endlager für atomare Abfälle geplant. Proteste von Ureinwohnern haben jetzt zur Einstellung des Projekts geführt.
Es handelt sich um das Gebiet Muckaty Station im Northern Territory im Norden Australiens, rund 600 Kilometer nördlich von Alice Springs. Dort sollte nach Willen der ehemaligen konservativen Regierung und der Bergbauindustrie ein Atommüllendlager entstehen, das leicht- und mittelradioaktive Abfälle aus dem einzigen Forschungsreaktor des Staates und medizinischem Ursprungs aufnehmen sollte. Bislang werden die Abfälle nach Europa exportiert.
Anfang 2007 hatte sich die australische Regierung mit dem Ngapa-Clan geeinigt, auf ihrem Land das Endlager zu errichten. Die Menschen glaubten den Versprechen von Arbeitsplätzen und finanzieller Unterstützung.
Doch viele Fragen waren bei der Planung nicht beantwortet worden: Ist dieses fast täglich von Erdbeben erschütterte Gebiet überhaupt geeignet? Wie sollen die Abfälle gesichert werden, wie transportiert? Grundsätzlich sind die Untersuchungen der Geheimhaltung unterlegen. Im Gespräch war auch, angesichts der weltweiten Entsorgungsmisere ein internationales Endlager einzurichten. Hintergrund dieser Idee: Australien exportiert große Mengen Uran für die Herstellung von Brennelementen. So könnte das Land dann den verbrauchten Brennstoff auch wieder zurücknehmen.
Es sollte ein riesen Geschäft werden – doch das ist nun vom Tisch. Ureinwohner haben seit sieben Jahren vor Gericht gegen das Vorhaben gekämpft und nun die Einstellung des Verfahrens beantragt nachdem die Behörde Northern Land Council eingewilligt hatte, die Pläne aufzugeben. Vier andere Clans hatten nach der Einigung mit dem Ngapa-Clan Anspruch auf das Land erhoben und erklärten, der Ort befinde sich zudem nahe einer heiligen Stätte der Ureinwohner.
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5. Juni 2014 – Nicht nur für hoch-, auch für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll fehlt ein Entsorgungskonzept. Die Kapaziät des geplanten Endlagers Schacht Konrad reicht nicht aus, um allen Müll aufzunehmen. Die Inbetriebnahme rückt immer weiter in die Ferne. Atomkraftgegner fordern eine umfassende Atommüllbilanz.
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Quellen (Auszug): taz.de, dpa, greenpeace-magazin.de; 13.08.2010 / 19.06.2014