AKW Grohnde: Umweltminister untersagt Wiederanfahren
Das Niedersächsische Umweltministerium hat ein gestern eingegangenes Schreiben zu Mängeln, die während der Revision des AKW Grohnde aufgetreten, aber nur notdürftig geflickt worden sind, mit Bitte um Übernahme an die Staatsanwaltschaft Hannover übersandt. DIe Genehmigung für das Wiederanfahren erteilte er nicht.
„Ich werde meine Zustimmung zum Wiederanfahren jetzt zurückstellen, bis ich mich unter Berücksichtigung Ihrer Ermittlungsergebnisse überzeugt habe, dass Sicherheitsbedenken nicht bestehen“, schreibt Wenzel. Der geschilderte Vorgang lege den Verdacht einer Straftat gemäß §312 StGB – fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage – nahe.
Grohnde-Betreiber e.on findet den Generator-Totalschaden und die Defekte an Brennelementen „ganz normale Routine“ und wollte mit dem seit Jahrzehnten umstrittenen Reaktor am heutigen 20. Juni wieder ans Netz gehen. Zuletzt hatten Aktivisten bemängelt, der AKW-Betreiber habe einen Riss an einer 30 Jahre alten Armatur unter Zeitdruck schweißen lassen, damit Grohnde rasch wieder hochgefahren werden könne. Ein Austausch des Teils wäre aber sicherer gewesen.
Atomkraftgegner fordern die Stilllegung des Meilers.
weitere Infos: www.grohnde-abschalten.de
- AKW Grohnde soll vor Abschluss der Reparaturarbeiten wieder ans Netz
19. Juni 2014 – Offenbar sind im Atomkraftwerk Grohnde weitere Reparaturarbeiten nötig. Betreiber EON hält dennoch an der morgigen Wiederinbetriebnahme fest – und will den Meiler schon am kommenden Wochenende wieder in seiner Leistung drosseln. Atomkraftgegner fordern die Atomaufsicht auf, den Neustart zu verbieten.
Quellen (Auszug): dpa, Umweltministerium NDS; 19.06.2014