Ab Samstag: Anti-Atom-Camp bei Kiel
Am Samstag (9.8.) startet ein Anti-Atom-Camp am Nord-Ostsee-Kanal in Altenholz-Knoop bei Kiel. Eine Woche lang sind dort Interessierte zu Workshops, Diskussionen und Aktionen eingeladen. Der Ort wurde gewählt, um die Atomtransporte durch den Nord-Ostsee-Kanal zu thematisieren, die weiter Atomanlagen mit Brennstoff versorgen.
Ab Donnerstag (7.8.) beginnt der Aufbau des Camps, Gäste werden auch aus Frankreich und dem Ostsee-Raum erwartet. Gleich in den ersten Tagen des Camps ist vermutlich ein neuer Atomtransport auf dem Kanal unterwegs.
Vom sogenannten Atomausstieg in Deutschland ist an vielen Orten nichts zu merken. Während die Atomlobby Hand in Hand mit dem Staat an der Abkehr von der Energiewende arbeitet, werden weiterhin täglich radioaktive Materialien über Land- und Wasserwege transportiert: Die Atomfabriken in Gronau (Urananreicherung) und Lingen (Brennelementherstellung) mit unbefristeter Betriebsgenehmigung brauchen Futter für die Brennstoffproduktion, Atommüll produzierende AKW wie Brokdorf haben quasi eine Betriebsgarantie bis 2021 und der internationale Uranverkehr z.B. aus Kazachstan über Russland durch den Nord-Ostsee-Kanal über den Hamburger Hafen bis nach Frankreich fließt ungehindert.
Auf dem von zahlreichen verschiedenen Initiativen und Einzelpersonen getragenen Camp soll deshalb nach Strategien gesucht werden, einen echten Atomausstieg zu erkämpfen. Mittlerweile ist auch das Workshop-Programm gut gefüllt. Beispielsweise gibt es am Samstag (9.8.) Workshops zur Urananreicherung und der Verbindung zu Atombomben und zu Atomtransporten durch den Nord-Ostee-Kanal. Am Sonntagabend (10.8.) gibt es nach dem Aktionstag ein Konzert mit verschiedenen Straßenmusiker_innen. Im Laufe der Woche bis zum 16.08. finden neben Aktionstagen auch weitere thematische Workshops statt, u.a. zu Fracking im Großraum Kiel, Kriegen um Uranabbaugebiete, der Kohleverstromung, dem Zustand des Atomstaates in der BRD, dem Anti-AKW-Widerstand in Indien sowie zum Freihandelsabkommen TTIP.
Auch während des Camps, vermutlich am Samstag, den 9.8. morgens wird die „Sheksna“, die zuletzt Uranerzkonzentrat von St.Petersburg nach Hamburg beförderte durch den Kanal kommend erwartet. Sie brach am Sonntag abend aus St. Petersburg auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass wieder radioaktives Material an Bord ist, ist hoch.
- Das komplette Programm ist unter antiatomcamp.nirgendwo.info/programm zu finden
- Kontakt: 0175/9767027 oder presseteam@nirgendwo.info
contrAtom unterstützt das Camp.