Erneut Atomschiff auf dem Weg in den Hamburger Hafen
Atomkraftgegner und die BILD-Zeitung weisen darauf hin: erneut nähert sich ein umstrittenes Atomschiff dem Hamburger Hafen. Die BILD spricht davon, dass die „Sheksna“ wegen mehrfacher Mängel die Behörden „auf Trapp“ halten würde.
Es handelt sich erneut um den russischen Frachter „Sheksna“, der sich vermutlich mit radioaktiver Fracht auf dem Weg in den Hamburger Hafen befindet. Gestern habe das Schiff aus St. Petersburg noch vor der Elbmündung auf Reede gelegen, so die BILD. Die Wasserschutzpolizei hatte mehrfach Mängel (u. a. fehlten Gefahrgutkennzeichen) beanstandet, und werden – so BILD – „das Schiff auch beim nächsten Besuch genau kontrollieren“.
Atomkraftgegner hatten zuletzt Mitte Juli auf den Transport von Uranerzkonzentrat aus Kasachstan aufmerksam gemacht. Auch bei dieser aktuellen Schiffsladung könnte das radioaktive Material zur Verarbeitung in einer französischen Atomanlage wieder an Bord sein. Aktivisten rechnen jetzt damit, dass nach dem Entladen der Container vom Schiff ein sofortiger Abtransport über die Schiene erfolgt. Möglich sei die Bahnstrecke Bremen-Osnabrück-Münster-Hamm-Hagen-Wuppertal-Köln-Bonn-Koblenz-Trier-Saarbrücken mit Richtung Südfrankreich, wo sich bei Malvesi die Anlage befindet, wo das Uran weiter verarbeitet wird. Möglicherweise kommt es später zurück in die Bundesrepublik, um in den Uranfabriken in Gronau und Lingen weiter für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet zu werden.
Die Sheksna kommt aus St. Petersburg und hat auf dieser Fahrt erstmals den Nord-Ostsee-Kanal vermieden. Auslöser für diesen Umweg ist nach Einschätzung der Aktivisten das Anti-Atom-Sommercamp, das bei Kiel stattfindet und Aktionen gegen Atomtransporte angekündigt hatte.
- weitere Infos zu Urantransporten: http://www.urantransport.de/uran.html
- Ohne Zulassung: Yellow-Cake-Transport aus Kazachstan
17. Juli 2014 – Als Bahntransport sind Container mit Yellow Cake zur Herstellung von AKW-Brennstoff quer durch Deutschland gerollt. Vier Behälter musste wegen eines Beförderungsverbotes in Hamburg stehen bleiben. Atomkraftgegner fordern den Umschlag von Atombrennstoffen in deutschen Häfen sofort zu stoppen.
- “Geheimhaltung schützt Atomindustrie”: Fast 1.000 heimliche Atomtransporte seit 2012
14. Juli 2014 — In Deutschland haben zwischen Anfang 2012 und Ende Mai 2014 insgesamt 988 Atomtransporte stattgefunden. Diese Fuhren fanden in der Regel geheim statt. Atomkraftgegner weisen auf Sicherheitsdefizite hin und fordern den Stopp der Transporte.
- Heute neuer Urantransport auf der Schiene von Hamburg nach Frankreich?
14. Juli 2014 — Norddeutsche Anti-Atomkraft-Initiativen vermuten, dass am späten Nachmittag des heutigen Montag (14. Juli 2014) erneut ein Urantransport mit der Bahn in Hamburg Richtung Frankreich starten könnte. In der Vergangenheit wurden immer wieder derartige Transporte durchgeführt. Seitens der Anti-Atomkraft-Bewegung wird ein Verbot derart gefährlicher Transporte gefordert.
Quellen (Auszug): bild.de, SoFa Münster; 11.08.2014