EON nimmt AKW Grafenrheinfeld „vorsorglich“ vom Netz
Am Donnerstag wurde der Reaktor des bayrischen Atomkraftwerks Grafenrheinfeld unplanmäßig gestoppt. Betreiber EON spricht von einer „Vorsorge“, Atomkraftgegner fordern die Stilllegung des ältesten noch in Betrieb befindlichen Druckwasserreaktors in Deutschland.
„Ansteigende Schwingungen im Bereich einer Ölpumpe an der Turbine“ seien die Ursache für den Entschluss, das Kraftwerk „vorsorglich“ abzuschalten, schreibt E.ON Kernkraft. Man wolle im Anschluß die Störungs-Ursache ermitteln.
In Grafenrheinfeld bei Schweinfurt ist der Atomausstieg auch drei Jahre nach Fukushima noch nicht angekommen, meine Atomkraftgegner. Das AKW darf laut Atomgesetz noch bis Ende 2015 weiterlaufen, doch Eon hatte im März die Abschaltung schon für Mai 2015 beantragt. Hintergrund ist mangelnde Rentabilität, weil bis zum Jahresende noch Brennelemente getauscht und darauf Steuern gezahlt werden müssten.
Ein Super-GAU wie in Japan könne auch in Grafenrheinfeld jeden Tag passieren, mahnen Atomkraftgegner und fordern die sofortige Stilllegung. Kein laufender Reaktor in Deutschland ist älter. Material und Technik werden immer störanfälliger. Kommt es im AKW Grafenrheinfeld zu einer Kernschmelze, dann werden weite Teile Süddeutschlands radioaktiv verseucht. Je nach Windrichtung müssten Hunderttausende evakuiert werden und könnten nie wieder in ihre Heimat zurück.
- AKW Grafenrheinfeld geht sieben Monate früher vom Netz!
29. März 2014 – Der Energiekonzern E.on legt das bayerische Atomkraftwerk Grafenrheinfeld vorzeitig still. Das Unternehmen schaltet damit das Kraftwerk bereits Ende Mai 2015 ab und damit sieben Monate früher als von der Bundesregierung geplant. Atomkraftgegner begrüßen diesen Plan – und fordern aber eine sofortige Abschaltung.
- Kein Problem: AKW Grafenrheinfeld kann ab Frühjahr 2015 vom Netz!
25. März 2014 – Laut Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ist die Abschaltung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld im Frühjahr 2015 kein Problem. Es entstehe keine Versorgungslücke, und ein Ersatzkraftwerk sei nicht nötig. 2017 mit der Stilllegung von Gundremmingen allerdings dann zwingend. Atomkraftgegner fordern ein Ende der Debatten und die sofortige Stilllegung der gefährlichen Meiler.
- Menschen in Bayern wollen Aus für AKW Grafenrheinfeld
28. Februar 2014 – Nur 26 Prozent der bayerischen Bevölkerung sprechen sich dafür aus, das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld bei Schweinfurt über das Jahr 2015 hinaus laufen zu lassen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt.
- AKW Grafenrheinfeld: Bayrische Wirtschaft pokert auf Laufzeitverlängerung
4. Dezember 2013 – Bayerns Wirtschaft sieht die Stromversorgung im Freistaat in Gefahr. Man solle über eine Laufzeitverlängerung für das laut Ausstiegsgesetz in 2015 stillzulegende Atomkraftwerk Grafenrheinfeld nachdenken.
- AKW Grafenrheinfeld: Gefahr für Bayern, Strom für die Nachbarn
27. Mai 2013 – Die sofortige Stilllegung von Grafenrheinfeld ist dringend geboten, meinen die Grünen Bayern. Der Stromexport habe eine Höchstmarke erreicht, die Produktion aus Kohle- und Atomkraftwerken noch zugenommen. Das ist unverantwortlich.
Quellen (Auszug): eon.com, ausgestrahlt.de; 13.9.2014