Uranpreis explodiert: AKW-Betrieb wird weiter unrentabel
Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, die teilweise extrem günstig Strom produzieren, ist die Rentabilität von Atomkraftwerken kaum mehr gegeben. Nun kommt ein weiterer Faktor hinzu, der den Reaktorbetrieb gänzlich unwirtschaftlich machen wird: Der Preis für den Brennstoff Uran soll „explodieren“, schätzen Börsenanalysten.
Nach Beginn des Super-GAU von Fukushima wurde die Welt der Atombefürworter und deren Ausbaupläne erschüttert. Zahlreiche Länder hinterfragten ihr Energieprogramm und nicht wenige kehrten der Atomkraft den Rücken zu. Doch nun sehen Börsenanalysten diesen „Schock“ vor allem in Japan überwunden und prognostizieren, dass vor allem China massiv für Urannachfrage sorgen wird. Parallel zur erhöhten Nachfrage ist das Abrüstungsprojekt „Megatons for Megawatts“ zwischen Russland und den USA ausgelaufen und sorgt für einen deutlichen Rückgang des Uranangebots am Markt.
- Die Analysten seien sich „daher einig und erwarten für die kommenden Jahre einen massiven Anstieg beim Uranpreis“, schreibt die Webseite „aktiencheck.de“.
Atomkraftgegner sehen in dieser Tendenz – sofern die Annahmen nach einer steigenden Nachfrage denn stimmen – ein Argument mehr für einen schnelleren Atomausstieg in Deutschland. Mit steigendem Uranpreis nimmt die Rentabilität der Atomkraftwerke, die durch die niedrigen Strompreise an der Börse durch Erneuerbare Energien eh schon gebeutelt sind, weiter ab. Und läuft ein Kraftwerk unwirtschaftlich, muss es abgeschaltet werden – so zumindest das Gesetz des Marktes.
In den letzten Monaten haben die Chefs der Energiekonzerne vor dem „wirtschaftlichen Aus“ der AKW gewarnt. Im Gegensatz zu einer schnelleren Stilllegung als im Atomausstieg vereinbart pokert die Atomlobby allerdings auf staatliche Zuschüsse. Doch für die wird es in Deutschland niemals eine gesellschaftliche Legitimation geben.
- Klimaschutz: Strom aus neuen AKW viel teurer als Strom aus neuen Wind- und Solaranlagen
18. April 2014 – Der vor wenigen Tagen veröffentlichte dritte Teil des Weltklimaberichts empfiehlt u.a. mehr Atomkraft für den Klimaschutz. Der Berliner Think-Tank Agora Energiewende hat analysieren lassen, wie die Kostenstruktur verschiedener Klimaschutzpfade aussieht. Das Ergebnis ist eindeutig: Neue Wind- und Solarstromanlagen können Strom um bis zu 50 Prozent günstiger herstellen als neue Atomkraftwerke.
- RWE-Chef warnt vor wirtschaftlichem Aus für Atomkraft
21. Januar 2014 – Peter Terium, Vorstandsvorsitzender von RWE, warnt vor dem vorzeitigen Aus für die noch laufenden Atomkraftwerke. Schwindende Margen im Energiegeschäft würden auch Atomstrom nicht mehr “sicher” machen.
- Schönste Nachricht seit Jahren: Atomkraftwerke rechnen sich für Stromkonzerne nicht mehr
15. August 2013 – AKW statt Gaskraftwerke stilllegen, fordern Atomkraftgegner und betonen: Dass sich Atomkraftwerke wegen Überkapazitäten auf dem Strommarkt und fallender Strompreise nicht mehr rechnen, sei die schönste Nachricht seit Jahren – und sollte den Atomausstieg beschleunigen.
- Studie: Uran wird sich drastisch verteuern
26. Juli 2013 – Eine Schweizer Studie sagt einen baldigen Rückgang der weltweiten Uranproduktion voraus. Es wird dann nicht mehr genug Brennstoff für alle bestehenden und geplanten AKW geben.
- Studie: Atomkraft ab 2020 nicht mehr rentabel
21. März 2013 – “Kernenergie kann zur langfristigen Stromversorgung und zum Klimaschutz kaum beitragen.” Mit diesen Worten fasst der Atomphysiker Wolfgang Kromp das Ergebnis einer mehrjährigen Studie zur Wirtschaftlichkeit und Klimafreundlichkeit der Atomkraft zusammen. Hintergrund: Uran wird teurer – und Atomkraft damit nicht mehr rentabel.
- Perfider Plan: Längere AKW-Laufzeiten dank Atombomben
19. September 2012 – Laut Medienberichten wird in einer Reihe deutscher Atomkraftwerke der Konzerne EnBW, E.ON und RWE seit Jahren und in großem Stil Uran aus militärischen Hinterlassenschaften der Sowjetunion eingesetzt. Was der Politik als geradezu altruistisches „Abrüstungs- und Rüstungskonversionsprogramm“ verkauft wurde, war jedoch ein perfider Plan für eine Laufzeitverlängerung. Das Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ fordert Kunden der an diesem Deal beteiligten Atomkonzerne daher auf, ihren Stromversorger zu wechseln.
Quelle (Auszug): aktiencheck.de, 14.10.2014