“Die Konzernvertreter müssen raus aus der Endlagerkommission”
Wie zu erwarten hat sich nun auch der Energiekonzern RWE der Klage von E.on gegen die Änderung des Atomgesetzes angeschlossen, die im vergangenen Jahr im Bundestag im Paket mit dem Standortauswahlgesetz beschlossen wurde. Atomkraftgegner fordern nun: “Die Konzernvertreter müssen raus aus der Endlagerkommission”.
Die Atomkonzern wollen erreichen, dass Castor-Behälter mit dem Nuklearabfall aus der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus La Hague und Sellafield entweder weiter in Gorleben einlagert werden oder dass die Kosten, die daraus erwachsen, dass kraftwerksnahe Standorte als Lager in Betracht gezogen werden, vom Staat getragen werden.
“Die Klageflut der Atomkonzerne gegen das Atomausstiegsgesetz und das Standortauswahlgesetz zeigt, dass sie nur ihr Profitinteresse im Blick haben”, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI).
Vattenfall möchte für die Stilllegung ihrer maroden Kraftwerke vom Staat 4,7 Milliarden Euro erstattet bekommen.
“Wir fragen deshalb erneut, was die beiden Vertreter der Atomkonzerne, Gerd Jäger und Bernhard Fischer, unter diesem Vorzeichen in der Endlagerkommission verloren haben”, unterstreicht BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Jäger war seit 1977 für RWE tätig und fungiert immer noch als “Berater” des Konzerns. Fischer ist altgedienter E.on Manager und Aufsichtsratsvorsitzender sowie mit “Sonderaufgaben im Konzern” betraut.
“Unabhängig von unserer Skepsis gegenüber der Arbeit der Kommission dürfte klar sein, die Konzernvertreter sind keine zivilgesellschaftlichen, sondern Konzernvertreter und wenn sie einen Funken Anstand besitzen, sollen sie ihren Platz räumen”, so die BI.
- E.ON verklagt den Bund und will weitere Castortransporte nach Gorleben
1. Oktober 2014 – Der Atomkonzern E.ON fordert von der Bundesregierung 380 Millionen Schadenersatz für das dreimonatige Atom-Moratorium nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Außerdem hat der Konzern juristisches Vorgehen gegen das Standortauswahlgesetz angekündigt und will weitere Castortransporte nach Gorleben. Atomkraftgegner sehen den “Atommüllkompromiss im Eimer”.
Quelle: bi-luechow-dannenberg.de, 22.10.2014