Verpuffung in Castor-Firma Siempelkamp in Krefeld
Die Firma Siempelkamp ist bekannt für die Herstellung von Behälter zum Transport und Lagerung von Atommüll. Außerdem werden aber auf ihrem Betriebsgelände in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) strahlende Abfälle verarbeitet. Am Freitag gab es dort eine Verpuffung.
Die Nuklearfirma fertigt sog. CASTOR®- und MOSAIK®-Behälter für alle Arten von Atommüll. Zudem werden auf dem Gelände in Krefeld kontaminierte bzw. aktivierte Metallkomponenten eingeschmolzen. Dafür werden die Anlagen „GERTA “ und „CARLA“ betrieben. Der Betrieb der „Centrale Anlage zum Recyclieren leichtaktiver Abfälle“ (CARLA) begann 1989 und umfasst eine Jahresschmelzkapazität von 4.000 Tonnen, hauptsächlich aus Atomkraftwerken. Das in Container angelieferte Material wurde entweder in zylindrischer oder kubischer Form gegossen und in Abfallbehälter aus Sphäroguss eingelagert oder als Eisengranulat in Betonbehältern zugesetzt. Bis 2013 wurden 27.000 t radioaktives Material eingeschmolzen. Im März 2008 erhielt Siempelkamp eine Erweiterung der bestehenden Genehmigung für den Umgang mit radioaktiven Stoffen auf bis zu 1.000 Bq/g.
Am Freitag hat es in dem Betrieb eine Verpuffung gegeben. Nach Medienangaben habe die Firma nicht mal die Feuerwehr gerufen, zwar habe es einen „lauten Knall“ gegeben, Fenster seien zersplittert und hoher Sachschaden enstanden. Verletzte oder ein Feuer hätte es aber nicht gegeben. Auch sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Die Ursache werde nach Unternehmensangaben noch gesucht: Möglicherweise sei es „in einem der Fässer zu einer Reaktion gekommen“, so ein Unternehmenssprecher gegenüber „BILD“.
Die Firma Siempelkamp will den Produktionsstandort Krefeld erweitern. Das Unternehmen ist nämlich auch auf den Rückbau von Atomkraftwerken spezialisiert. So erfolgt am Standort zum Beispiel das umstrittene „Freimessen“, u.a. eine systematische Vermischung von Strahlenabfällen, bis sie die geltenden Grenzwerte unterschreiten. Dann braucht der Atommüll nicht mehr überwacht zu werden und landet beispielsweise auf Hausmülldeponien. Erwähnenswert ist auch, dass es für die in Krefeld hergestellten und gelagerten Behälter mit schwachaktiven Abfällen bis heute keine Entsorgungslösung gibt.
Bisher gibt es keine Informationen, ob dieser aktuelle Vorfall in Zusammenhang mit Radioaktivität gestanden hat. Doch dieser Unfall zeigt einmal mehr, dass das Gefahrenpotential durch die Nuklearindustrie flächendeckend existiert und nicht ausschließlich von den Atomkraftwerken ausgeht.
Quellen (Auszug): bild.de,atommuellreport.de; 03.11.2014