Noch vier Mal Castor-Alarm im Wendland
In einem Artikel der Landeszeitung Lüneburg kündigt der Sprecher der GNS weitere Atommülltransporte ins Wendland an. Seiner Ansicht nach sollen noch vier Abfall-Züge nach Gorleben rollen, der letzte 2018/19.
Das Ende der Transporte nach Gorleben sei „absehbar“, schreibt die LZ. Allerdings nur, „solange in der Tiefe des Salzstocks kein Endlager entsteht“.
Jürgen Auer, Sprecher des GNS, die das Zwischenlager für ausgediente Brennelemente betreibt, sagt: Der nächste Zug werde voraussichtlich 2015 rollen. Die Bundesrepublik müsse dann hochradioaktiven Müll zurücknehmen, der im britischen Sellafield bearbeitet worden sei. Dabei gehe es um 21 Behälter, die eigentlich in Sechserpaketen verfrachtet werden sollen. Da der Aufwand immens sei, eben auch wegen Demonstrationen und der Polizeibegleitung, hoffe man, den Atommüll zu je sieben Castoren bündeln zu können. Das würde dann drei statt vier Fuhren bedeuten.
Dazu müssen laut Auer noch fünf Behälter mit mittelradioaktivem Abfall aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague zurückgenommen werden. Das heißt, 2018 oder 2019 könnte die letzte Fuhre ins Wendland anstehen.
Derzeit lagern laut Auer 113 Behälter in der Halle im Gorlebener Wald, für 420 wäre Platz. „Im Moment seien keine weiteren Transporte erkennbar“, so Auer.
Atomkraftgegner erwarten hingegen von einer Bundesregierung, die bei der geplanten Endlagersuche eine „Vorfestlegung“ auf Gorleben zurückweist, dass kein Gramm Atommüll mehr ins Wendland kommt.
„Jeder Transport, der das Zwischenlager erreicht, zementiert den Standort Gorleben als Endlager für hochradioaktiven Müll“, so Jan Becker von contrAtom. „Worüber auch endlich in der Öffentlichkeit gesprochen werden muss, sind die vielen Transporte, die per LKW das Fasslager Gorleben erreichen. Hier ist nach wie vor einer der zentralen Atommüll-Umschlag- und Sammelplätze Deutschlands. So lange sich daran nichts ändert, glauben wir auch nicht an ‚Ergebnisoffenheit‘ eines Endlagersuchverfahrens.“
„Wir werden die Castor-freie Zeit intensiv nutzen, um die Atommülldebatte zu führen und das Ende des Endlagerprojekts in Gorleben durchzusetzen, auf jeden Fall heißt es wieder Castor-Alarm, sollte Gorleben weiter angefahren werden“, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
- Castortransporte werden zu Wahlkampfthema
6. September 2012 – Niedersachsens Umweltminister Birkner (FDP) will künftige Atommülltransporte nach Gorleben verhindern: “Jetzt sind auch mal andere dran”. Süddeutschland oder Schleswig-Holstein mit dem Zwischenlager in Brunsbüttel zum Beispiel. Die Endlagerdebatte nimmt angesichts des Wahlkampfes in Niedersachsen wieder an Fahrt auf. Das Ziel ist einfach: Ruhe im Wendland, um Gorleben als Endlager durchzusetzen.
- Neue Castor-Transporte für Gorleben angekündigt
5. Juli 2012 – Wie ist das mit der Halbwertzeit von Politiker-Versprechen? Im Herbst 2011 betonten der damalige niedersächsische Umweltminister Hans –Heinrich Sander (FDP) und sein Kabinettskollege, der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) übereinstimmend, sie gingen davon aus, “das war der letzte Transport, der nach Gorleben gekommen ist”. Nun wurden neuen Castoren für Gorleben angekündigt.
- Gorleben wird nicht eingemottet, der Standort wird ausgebaut
21. Mai 2012 – Auf Gorleben kommt noch mehr hochradioaktiver Müll zu als bisher geplant, das berichtete die Aachener Zeitung Ende letzter Woche. Geplant ist ein sogenanntes Swapping, ein “Müll -Tausch”.
Quelle (Auszug): landeszeitung.de, bi-luechow-dannenberg.de; 13.03.2013