28. März 1979 – GAU im Atomkraftwerk Three Mile Island
Im Block 2 des amerikanischen Atomkraftwerks Three Mile Island, in der Nähe von Harrisburg, Pennsylvania, geschah in den frühen Morgenstunden des 28. März 1979 das, was die gesamte Atomzunft bislang für ausgeschlossen hielt: Aufgrund zahlreicher Pannen und Defekte in den Sicherheitssystemen der Anlagen versagte die Kühlung des Reaktors, die hochradioaktiven Brennelemente wurden freigelegt und schmolzen. Tagelang drohte der Reaktor zu explodieren. Der Meiler ist bis heute nicht betretbar.
Eigentlich hätte schon dieser Unfall in einem fast neuen Meiler mit westlichen Sicherheitstechniken ein radikales Umdenken in der Risikobewertung für Atomkraftwerke bewirken müssen. Doch das Gegenteil war der Fall: der Bau neuer Reaktoren boomte, es ging um Unabhängigkeit gegenüber von Öl und um militärische Macht.
Was eigentlich nie passieren durfte, und dafür gestalteten Ingenieure die Meiler ja angeblich von Beginn an „inhärent sicher“, war der Super-GAU. Großflächige radioaktive Verseuchung, unbewohnbare Fläche, tausende Tote durch Krebs und immenser wirtschaftlicher Schaden. Harrisburg schrammte knapp daran vorbei.
Tschernobyl allerdings nicht, als 1986 Block 4 explodierte – die westliche Welt sprach von russischer Mangelware, mit „unserer“ Technologie nicht vergleichbar. Bis heute wird über die Folgen gestritten, wieviele Menschen dem Unfall zum Opfer fielen.
Fukushima war 2011 der endgültige Beweis, dass Atomkraftwerke unbeherrschbar sind und bleiben. Das Zusammenspiel von ungenügenden Sicherheitsreserven und massiver Naturgewalt liess vier Reaktoren havarieren. Eine Katastrophe nicht absehbaren Ausmass, menschliches Leid und wirtschaftlicher Bankrott dauern an.
Harrisburg – Tschernobyl – Fukushima. Wir fordern die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!
- Studie: Schwere AKW-Unfälle wahrscheinlicher als angenommen
1. März 2012 – Die Wahrscheinlichkeit für schwere Unfälle in einem Atomkraftwerk ist größer ist als bisher angenommen. Atomaufsichten und Wissenschaft gehen bei der Einschätzung des Risikos von mangelhaften Sicherheitsanalysen aus. Eine Studie im Auftrag von Greenpeace deckt erhebliche Mängel in der sogenannten Probabilistischen Risiko-Analyse (PRA) auf.