Störfall im AKW Isar-2
Das bayrische Atomkraftwerk Isar-2 ist am vergangenen Freitag störfallbedingt abgeschaltet worden. Laut Betreiber E.ON habe es Probleme an einem Maschienentransformator gegeben. Zusätzlich wurde am Samstag das AKW Gundremmingen-C vom Netz genommen.
Grund für die „Notbremse“ sei die Auslösung eines Schutzmechanismus an einem der zwei Maschinentransformatoren im konventionellen Bereich der Anlage gewesen, teilte der Betreiber Eon laut Presseberichten mit. „Alle Sicherheitseinrichtungen hätten korrekt funktioniert“, berichtet der Konzern. Man prüfe nun, was den Mechanismus ausgelöst habe. Der Vorfall wurde als „Stufe 0“ und damit unterhalb der siebenstufigen Skala eingeordnet, mit der Zwischenfälle in Atomkraftwerken bewertet werden.
- Das Kraftwerk macht weiterhin Probleme: Laut der Webseite „eon-schafft-transparenz.de“ ist seit dem Vorfall am 28.06.2013 um 21:32 Uhr die Leistung des 1.400 Megawatt-Meilers um 420 MW gedrosselt. Laut E.ON wird nur über einen Trafo Strom ins Netz eingespeist – eine Reparatur ist offebar nicht (so schnell) möglich. Dieser Zustand soll bis zum 12. Juli andauern – dann wird der Reaktor zur jährlichen Revision vom Netz genommen.
Parallel wurde das AKW Gundremmingen Block C (1.300 MW) am vergangenen Samstag zur Revision abgeschaltet. neben umfangreichen Wartungs- und Reparaturarbeiten werden 116 der insgesamt 784 Brennelemente ersetzt und Teile der Niederdruckturbinen erneuert, schreibt betreiber RWE.
- Es standen also in Bayern binnen weniger Stunden mehr als 2.700 Megawatt Strom aus Atomkraftwerken nicht mehr zur Verfügung. Besonders bei Problemen mit Maschinentransformatoren, die Strom ins Netz einspeisen, erinneren wir an den Brand im AKW Krümmel Ende Juni 2007. Eine ganze Reihe weiterer Fehler führte am Ende zur Stilllegung des Meilers bei Hamburg.
- E.ON weiter auf Intransparenz-Kurs
8. März 2013 – Der größte deutsche Energieversorger E.ON hat eine neue Webseite. Nachdem an den AKW-Standorten die Informationszentren geschlossen wurden, setzt der Atomkonzern nun auch im Internet weiter auf Intransparenz. Offenbar hat E.ON die Atomkraft in Deutschland aufgegeben.
- Gundremmingen: 6.700 Unterschriften gegen AKW-Leistungserhöhung
17. Juni 2013 – Atomkraftgegner haben 6.700 Petitionen gegen die Ausweitung der Atomproduktion im AKW Gundremmingen dem Bayerischen Landtag übergeben. Minister Seehofer hat angekündigt, sich “um das Thema zu kümmern”.
- Greenpeace: Betreiber des AKW Gundremmingen ignoriert Ergebnisse des “Stresstest”
21. April 2013 – Die Betreiber des AKW Gundremmingen ignorieren die Empfehlungen des EU-Stresstests, befindet Greenpeace. Beide Reaktoren Gundremmingen B und C seien weiterhin extrem anfällig für Erdbeben und Überflutungen und die Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente liegen außerhalb des Reaktorsicherheitsbehälters, genau wie bei den Unglücksreaktoren von Fukushima. Die letzten beiden Siederwasserreaktoren Deutschlands sind zu wenig gegen Außeneinflüsse geschützt und es gibt keine Pläne, wie mit auftretenden Problemen umgegangen wird. Stattdessen planen die Betreiber, die Stromproduktion zu erhöhen, was den Sicherheitsspielraum noch weiter verkleinern könnte.
- Weit gefehlt: “E.ON trennt sich von der Atomkraft”
16. Februar 2013 – Die Überschrift lässt aufhorchen – doch leider ist der Atom-Konzern weit davon entfernt, sich tatsächlich “von der Atomkraft zu trennen”. Der deutsche Energiekonzern stößt sein letztes Atomkraft-Projekt im Ausland ab. Der Beteiligung, in einem finnischen Naturschutzgebiet ein Atomkraftwerk zu bauen, wird veräußert.
- heute vor 25 Jahren: Inbetriebnahme Atomkraftwerk Isar-II
22. Januar 2013 – Das bayrische Atomkraftwerk Isar-II ist einer von neun Meilern, die in Deutschland noch in Betrieb sind. Die Atomlobby lobt das Kraftwerk gern als “modern”, einige Male ist es bereits “Weltmeister” in der Stromproduktion geworden. Die Liste an Störfälle und Kritik ist aber lang. Heute vor 25 Jahren wurde das AKW in Betrieb genommen.
- In Bayern dominiert weiterhin Atomkraft – 30 Jahre AKW Isar-II
15. September 2012 – Bayerns Strommix besteht im 1. Halbjahr 2012 immer noch zu einem großen Teil aus Kernenergie. Dieser Anteil ist zwar rückläufig, dennoch dominiert die Atomkraft mit 58,3 Prozent immer noch die bayerische Stromerzeugung. Heut vor 30 Jahren wurde mit dem Bau des größten deutschen AKW Isar-II begonnen – das sich in Bayern befindet.
- Atomkonzerne gegen Öffentlichkeitsarbeit: E.ON schließt Informationszentren an AKW
14. August 2012 – Sparkurs oder Milliardengewinne? Beim deutschen Energieriesen E.ON geht es gerade schyzophren zu, zu Ungunsten der Öffentlichkeitsarbeit zu den Atomkraftwerken, denn an den AKW-Standorten werden die Informationszentren geschlossen. Atomkraftgegner sehen das als weiteren Beweis für die Tatsache, das Atomenergie nicht mehr gesellschaftsfähig ist, die Propaganda nicht mehr fruchtet. Wie will der Konzern aber künftig die Öffentlichkeit informieren?
Quellen (Auszug): kkw-gundremmingen.de, augsburger-allgemeine.de, 28./29.06.2013