Aus Tschernobyl lernen heisst: Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen!
24 Jahre nach der Reaktorkatstrophe fordern wir: „Aus Tschernobyl lernen heisst: sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit“ ! Mit diesem Motto starteten wir am 21. April den Treck aus Gorleben und veranstalteten die Kundgebung in Krümmel. Wegweiser auf unserer Strecke mahnen und warnen künftig vor der weiteren Atomenergie-Nutzung.
Am 26. April 1986 ereignete sich an der ukrainisch-weißrussischen Grenze der atomare Super-Gau. Das bis dahin kaum Denkbare, eigentlich nur ein Rechenwert, war Realität geworden. Noch heute gibt es eine militärisch bewachte Sperrzone um die strahlende AKW-Ruine. Es gibt die Geisterstadt Pripjat, die zerfallenden Zeugnisse früheren Alltagslebens und überstürzter Flucht. Es gibt die Warnschilder in scheinbar unversehrter Natur.
Am schlimmsten ist Weißrussland getroffen. Knapp ein Viertel des Staatsgebiets ist verseucht, die Wirtschaft nachhaltig geschädigt. Die Menschen versuchen mehr oder weniger erfolgreich, dem Leben im Schatten von Krankheit und Tod möglichst viel Normalität abzugewinnen.
„Atomkraft ist sicher“, verspricht uns die Atomlobby seit eh und je. ´Bei uns kann das nicht passieren´, heißt es seit Tschernobyl. So funktioniert Verdrängung. Wir sind alle nur Menschen. Viele von uns möchten die Versicherungen nur zu gern glauben. Aber Tschernobyl ist Realität. Seit 24 Jahren, auf unabsehbare Zeit.
Schrottreaktoren stehen auch bei uns. Wenn es nach der schwarz-gelben Koalition geht, laufen sie noch lange. Mit jedem Jahr werden sie gefährlicher. „Die deutschen Kernkraftwerke sind sicher.“ Ganz sicher?
Wegweiser mahnt
Der anti-Atom-Treck 2010 hat an die Regionen Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Lüneburg und Elbmarsch einen Wegweiser übergeben: Auf ihm sind die Entfernungen vom jeweiligen Standort bis zum AKW Krrümmel, Tschernobyl, der Asse und nach Gorleben angegeben. Denn unser Anliegen ist:
- Tschernobyl – Krümmel: Aus dem Super-GAU lernen heisst: kein AKW ist inhärent sicher. Der Super-GAU mit dramatischen Folgen ist jederzeit in jedem Reaktor möglich. Daher fordern wir: Stilllegen – sofort!
- Asse – Gorleben: Das Atommüllendlager Asse-II ist havariert: Der Super-GAU der Endlagerung. Nun soll der gesamte Müll – 126.000 Fässer mit zum Teil unbekannten Inhalts – wieder geborgen werden. Kürzlich wurde bekannt, dass die Asse als Forschungsprojekt für Gorleben diente. Und dass Gorleben ausschießlich aus politischem Kalkül ausgewählt wurde, wird nicht erst der parlamentarische Untersuchungsauschuss klären. Wer aus der Asse lernt, der wischt Gorleben vom Tisch!
- Tschernobyl mahnt und warnt: Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!
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