E.ON will 250 Millionen Euro Schadensersatz für AKW-Abschaltung
Der Energiekonzern E.ON will für die zwangsweise Abschaltung seiner Atomkraftwerke Unterweser und Isar-1 nach dem GAU von Fukushima etwa 250 Millionen Euro vom Staat kassieren. Atomkraftgegner weisen diese Forderung zurück. Der Konzern müsse vielmehr für den produzierten Atommüll zahlen.
Die Entschädigungen seien gegenüber den Ländern Niedersachsen und Bayern sowie dem Bundesumweltministerium geltend gemacht worden. Wenn die staatlichen Stellen sich weigerten, werde Eon den Rechtsweg einschlagen, sagte ein Konzernsprecher der „Rheinischen Post“. RWE hatte vor dem Bundesverwaltungsgericht im Januar 2014 Recht bekommen, dass die Abschaltung des AKW Biblis rechtswidrig gewesen ist. In einem Zivilklageprozess könnte RWE nun das Land Hessen auf rund 250 Millionen Euro verklagen. Weil man damals „in die ohnehin angeheizte Debatte nicht noch Öl“ gießen wollte, habe Eon diesen Weg zunächst nicht gehen wollen, sagte ein Eon-Sprecher. Es läge aber nun „im Interesse der Aktionäre“, diese Ansprüche geltend zu machen.
- Immerhin „nur“ 250 Millionen Euro: im Oktober 2011 sprach Eon-Vorstandschef Johanes Teyssen in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung noch von „einigen Milliarden Euro Schadenersatz“.
Atomkraftgegner weisen diese Forderungen zurück: Nicht der Staat habe den AKW-Betreibern Schadensersatz zu zahlen, sondern die Produzenten des Atommülls. Niemand weiss heute, wo die radioaktiven Abfälle für tausende Jahre sicher gelagert werden sollen. Folgenden Generationen wird ein unlösbares Problem hinterlassen, für dessen Finanzierung am Ende der Staat aufkommen muss – denn die Energiekonzerne werden diese Zeitspanne wohl kaum überleben. Die Argumentation der AKW-Konzerne ist perfide und offenbart das eigentliche Interesse: Profitgier. Allein aus diesem Grund werden auch überhaupt noch Atomkraftwerke betrieben.
- Vattenfall hat ‘nen Knall: 3,5 Milliarden Euro Schadensersatz für den Atomausstieg
22. Dezember 2012 – Der schwedische Energiekonzern Vattenfall verlangt laut einem Zeitungsbericht 3,5 Milliarden Euro Schadenersatz für den deutschen Atomausstieg. Nach dem GAU von Fukushima verlor der Konzern die Betriebsgenehmigungen für die Pannenmeiler Krümmel und Brunsbüttel. Atomkraftgegner fordern die Stormkunden des Konzerns auf, zu einem anderen Anbieter zu wechseln.
- AKW-Betreiber fordern 15 Milliarden für Atomausstieg
13. Juni 2012 – Wegen des Atomausstiegs fordern Energieversorger wie Eon und RWE 15 Milliarden Euro Schadenersatz von der Bundesregierung. Atomkraftgegner verlangen im Gegenzug die Übernahme sämtlicher Entsorgungskosten durch die Konzerne – deren Höhe nicht mal abzuschätzen ist. Die Konzerne haben Schadensersatz an die Bevölkerung zu zahlen – nicht umgekehrt!
- E.ON will Schadensersatz für Atomausstieg
19. Oktober 2011 – Der Energiekonzern E.ON will mehrere Milliarden Euro Schadensersatz von der Bundesregierung einklagen, weil im Zuge des Atomausstiegs mehrere Atomkraftwerke abgeschaltet werden mussten. Atomkraftgegner fordern den Konzern auf, Schadensersatz an die Menschenheit für die Produktion von hochgefährlichem Atommüll zu leisten.
Quelle (Auszug): dpa, taz.de; 16.04.2014