Notabschaltung: Weiterer Störfall im grenznahen AKW Cattenom
Die Pannenserie reisst nicht ab: am vergangenen Wochenende sind aus bislang teilweise ungeklärter Ursache zwei Reaktorblöcke am Standort Cattenom abgeschaltet worden. Atomkraftgegner fordern die Stilllegung der Meiler, die sich nahe der deutschen Grenze befinden.
Wie das „Tageblatt“ berichtet, sei am gestrigen Sonntagmorgen kurz nach 05:00 Uhr der Reaktorblock 2 plötzlich automatisch runtergefahren. Der Betreiber EDF macht bislang keine Angaben, weshalb es zu der Notabschaltungen gekommen ist. Vier Stunden zuvor hatte der Kraftwerksbetreiber bereits Reaktorblock 1 manuell runtergefahren, angeblich wegen mangelnder Energienachfrage im Stromnetz.
Erst am Montag hatte es in Block 2 gebrannt, im Mai und Juni waren Arbeiter verstrahlt worden. Experten halten eine vom Betreiber geplante Laufzeitverlängerung um 20 Jahre für „gefährlich“, denn notwendige Sicherheitsnachrüstungen sind konstruktionsbedingt nicht möglich.
Nach den vielen Vorfällen in einem so kurzen Zeitraum fordern Atomkraftgegner eine lückenlose Aufklärung und die sofortige Abschaltung auch der Blöcke 3 und 4, die derzeit noch in Betrieb sind. Block 2 war für Monate für Reparaturarbeiten vom Netz. Nur die Stilllegung der ganzen Anlage kann das Risiko noch schwererer Unfälle reduzieren.
- Brand in französischem AKW Cattenom
25. Juni 2014 – Im Maschinenraum des französischen Atomkraftwerks Cattenom ist am Montagnachmittag kurz vor drei Feuer ausgebrochen. Eine Laufzeitverlängerung der Meiler sei “gefährlich”, meint ein Experte.
- Erneut Mitarbeiter in französischem Atomkraftwerk Cattenom verstrahlt
13. Juni 2014 – Erneut sind in einer französischen Atomanlage Mitarbeiter verstrahlt worden. Nachdem im Mai zehn Arbeiter radioaktiv verseucht wurden, traf es nun vier weitere Menschen. Bundeskanzlerin Merkel will mit dem französischen Staatspräsidenten Hollande über die Zukunft der Meiler sprechen.
- Arbeiter in französischem AKW Cattenom verstrahlt
12. Mai 2014 – Bei einem Störfall im französischen Atomkraftwerk Cattenom sind zehn Arbeiter verstrahlt worden. Die Belastung läge “unterhalb der Grenzwerte”, schreibt der Betreiber. Von “Ungefährlich” könne nicht die Rede sein, meinen Atomkraftgegner und fordern die Stilllegung der Reaktoren unweit zur deutschen Grenze.
- Frankreich: Weitere 30 Jahre Laufzeit für “Sicherheitsproblem” Cattenom?
4. März 2014 – Die französische Atomanlage Cattenom soll nach Auffassung des Betreiber noch weitere 32 Jahre laufen. Der Atomexperte Dieter Majer kritisiert den AKW-Betreiber: Cattenom ist ein Sicherheitsproblem, EDF verharmlose die vielen Pannen.
Quelle (Auszug): tageblatt.lu, 29.06.2014