Neustart gefordert: Atommüll-Kommission in der Sackgasse
Die Suche nach dem besten Standort für ein Endlager ist noch lange nicht am Anfang. Die Atommüll-Kommission steht – und sollte doch soviel Leisten. Atomkraftgegner fordern anlässlich der dritten Ausschusssitzung einen „Neustart unter neuen Voraussetzungen“.
Stay kritisiert anlässlich der dritten Sitzung der Atommüll-Kommission in Berlin vergangene Woche, „alles hätte besser laufen können, wenn die Politik unsere Vorschläge zur Zusammenarbeit ernst genommen hätte“. Die Kommission sei vor fünf Monaten überhastet eingesetzt worden, obwohl die Gespräche mit den Umweltverbänden über eine Mitarbeit nicht abgeschlossen waren. Die damalige Begründung: Nur so könne noch vor der Sommerpause die inhaltliche Arbeit beginnen. Jetzt sei die Sommerpause vorbei und die Kommission hat noch nicht einmal eine vollständige Geschäftsordnung und es herrscht große Uneinigkeit über das Arbeitsprogramm, von inhaltlicher Arbeit ganz zu schweigen, so Stay.
„Jetzt besteht die Gefahr, dass die Kommission als Beispiel für eine gescheiterte Öffnung des üblichen parlamentarischen Verfahrens wahrgenommen wird. Dabei liegt die Gefahr des Scheiterns derzeit vor allem darin begründet, dass sich das Gremium viel zu eng entlang den üblichen Berliner Politikabläufen und -spielchen bewegt. Eine tatsächliche Öffnung hin zu wirklicher Beteiligung der Betroffenen hat es leider nicht gegeben“, meint Stay.
Die Kommission sei in die falsche Richtung aufgebrochen und in einer Sackgasse gelandet. Es brauche einen Neustart – dann allerdings in anderer Zusammensetzung, mit echtem Konsens-Verfahren und mit der klaren Aufgabe, die Betroffenen von Anfang an umfassend mitbestimmen zu lassen. Sonst laufe die Kommission Gefahr, nur als „riesige Zeitverschwendung“ in die Geschichte eingehen – und das wäre angesichts der wachsenden Atommüll-Probleme fatal.
„Würden BUND und Umweltstiftung ernst nehmen, was die Umweltverbände und Initiativen gemeinsam erarbeitet haben, dann wäre jetzt der Zeitpunkt, sich aus der Kommission zu verabschieden“, fordert Stay abschließend in seinem Blogbeitrag.
- ausgestrahlt-Blog: Keine Ahnung von Konsens und Öffentlichkeitsbeteiligung: Die dritte Sitzung der Atommüll-Kommission
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11. August 2014 – Weil der Bundestag sich weigert, von den einzelnen Kommissions-Sitzungen Wortprotokolle zu erstellen, konnte der Sitzungsverlauf bislang nicht vernünftig nachverfolgt werden – einzelne Beiträge in einem stundenlangen Videomittschnitt zu suchen, ist viel zu aufwendig. Deshalb hat ausgestrahlt mithilfe 50 Freiwilliger selbst ein Wortprotokoll angefertigt.
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30. Juni 2014 – Die Kommission spielt weiter Verstecken, sie tut alles, um interessierte Bürgerinnen und Bürgern das Mitdenken zu erschweren, meint Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt zur heutigen zweiten Sitzung der Atommüll-Kommission zur Suche nach einem Endlager.
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22. Mai 2014 – Heute nimmt die Endlagerkommission die Arbeit auf. Sie ist Teil des Standortauswahlgesetzes, das suggeriert, die Endlagersuche werde neu gestartet. Statt wirklich einen Schlussstrich unter die Tricks, Lügen und Verdrehungen der letzen drei Jahrzehnte zu ziehen, bleibt Gorleben als Standort gesetzt. Durch das Gesetz und das Beteiligungsverfahren – die Endlagersuchkommission – sollen Umweltverbände eingebunden werden, um Gorleben im Nachhinein zu legitimieren.
Quellen (Auszug): spiegel.de, ausgestrahlt.de; 10,./11.9.2014