Anti-Atom-Proteste bei E.ON-Hauptversammlung in Essen
In der Essener Grugahalle findet heute die Aktionärsversammlung des Atomkonzerns eon statt. Verschiedene Initiativen protestieren vor dem Eingang und als kritische Aktionär_innen auf der Hauptversammlung. Zahlreiche Menschen verschiedener lokaler und bundesweiter Initiativen von attac über oxfam, Greenpeace und urgewald bis zur Gesellschaft für bedrohte Völker und contratom protestierten bereits vor dem Eingang der Essener Grugahalle mit Jonglage, Transparenten und Kreidemalereien gegen den Atomkurs von eon.
E.ON als größter AKW-Betreiber Deutschlands ist auch gleichzeitig der größte Atommüllverursacher.
„E.ON übernimmt für den Atommüll jedoch keinerlei wirtschaftliche Verantwortung. Die Betriebskosten der Atomülllagerung sind nicht in den Strompreis eingerechnet. Bei Kalkulation der Atommüll-Lagerungskosten über 20.000 Jahre (Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren) müsste der Preis für Energie aus Atomkraftwerken um 1,52 EUR je Kilowattstunde erhöht werden. Kein Kunde würde überhaupt in Erwägung ziehen, Atomstrom bei dieser Schieflage zu beziehen. E.ON spricht von Anwendung hoher ethischer und moralischer Geschäftsstandards, ich erweitere die Phrase, ausschließlich zur Maximierung der Gewinnsteigerung und Dividendenausschüttung. Es ist überaus verwerflich, den nachfolgenden Generationen die Atommülllast aufzubürden, ohne zu wissen, wann radioaktive Stoffe in Luft und Wasser austreten und die Zivilgesellschaften dafür zahlen zu lassen. Ein wirtschaftliche nachvollziehbare Kalkulation von Energiekosten beinhaltet ebenso die Folgekosten. In Folge des praktizierten Lobbyismus und den Verflechtungen der Atomindustrie bis ins Bundeskanzleramt hinein spülen die heutigen Gesetzeskonstellation der vergangenen und aktuellen Bundesregierungen Milliardengewinne in die Konzernkassen. In Konsequenz daraus sind zukünftig alle Folgekosten in die Strompreise einzurechnen. Bei Umsetzung dieser Maßnahmen werden die deutschen Atomkraftwerke automatisch abzuschalten sein, da unrentabel“, so Ingenieur Bernd Ebeling von contrAtom, der als kritischer Aktionär an der Hauptversammlung teilnimmt.
Als kritische Rednerin äußert sich auch Hanna Poddig von contratom, die auf die geplanten Atomkraftwerksblockaden, insbesondere die Blockade des Atomkraftwerks Brokdorf, hinweist:
„Mitte Juni nehmen wir den Atomausstieg selbst in die Hand: Massenhaft werden wir das AKW Brokdorf blockieren. Wir glauben nicht an die Unterscheidung von alten und neuen, von unsicheren und sicheren AKWs. Unser gemeinsames Ziel ist die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke.“ zitierte sie aus dem Aufruf Block Brokdorf.
Für Rückfragen vor Ort: Hanna Poddig – 0175/9767027