Castor nach Gorleben soll rollen

Allen Argumenten und Bitten zum Trotz haben sich das Innenminsterium, das Land, der Bund und Frankreich darauf verständigt, dass der nächste hochradioative Atommülltransport im November nach Gorleben rollen wird.

Wir blockieren den Castor - Du auch?

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Die deutschen und französischen Behörden haben sich auf einen Termin für den letzten Castor-Transport aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in das Zwischenlager Gorleben verständigt.

„Es ist eine Einigung auf einen Termin hergestellt worden“, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Innenministeriums in Hannover am Mittwoch. Der Transport werde nun ohne weitere Verzögerungen vorbereitet und solle im Herbst stattfinden. Ministerpräsident David McAllister (CDU) sagte der „Nordwest-Zeitung“, den Transport werde es „im November“ geben.

Heftige Kritik gab es im Vorfeld nicht nur von Atomkraftgegnern: Die Gewerkschaft der Polizei stellt die kurze Vorbereitungszeit in Frage und sieht die Polizeibeamten- ähnlich wie 2010 – unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt.

„Mit Blick auf den sogenannten Atom-Konsens, den die Regierung ausgehandelt hat, werden wir weiter auf die Straße gehen müssen. Denn Gorleben als mögliches Atommüllendlager ist nicht vom Tisch. Außerdem soll ein altes Atomkraftwerk als „Kaltreserve“ vorgehalten, also gar nicht stilllgelegt werden. Eine Entsorgungsperspektive für den Atommüll, der mit jedem Tag mehr wird, gibt es nicht. Und von Gronau aus werden weltweit AKWs mit Brennstoff versorgt. Das nehmen wir nicht hin! Auch wenn der Konflikt um die Atomkraft mit der Abschaltung vonn mindestens sieben Schrottmeilern befriedet werden soll, im Herbst werden wir wieder mit den Füssen abstimmen, wie es mit den AKWs und dem Endlager weitergeht“, so Jan Becker von contrAtom. „Wir fordern die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und den Stopp aller Castor-Transporte!“

Kampagne gegen Castortransport 2011
Norbert Röttgen spricht von Dialog und Transparenz, outete sich aber im Schnelldurchgang als Basta-Politiker: Gorleben soll als Atommüll-Endlager ausgebaut werden, ohne Vorgespräche, alternativlos, ohne eine formale rechtliche Beteiligung der Bevölkerung. Im kommenden Herbst sollen die Pläne weiter manifestiert werden – mit dem nächsten Castortransport. Trotz Fukushima und aller Kritik am Sicherheitskonzept. – www.gorleben-castor-2011.de

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Quelle (Auszug): news.yahoo.com, 14.07.2011