Plutonium-Transporte nach Grohnde im September / November geplant
16 Plutonium-Brennelemente aus der Wiederaufbereitungsanlage im britischen Sellafield sollen in der Unterweserstadt Nordenham verladen werden. Die umstrittenen und bislang geheimen Nukleartransporte sind für September und November geplant. Atomkraftgegner kündigen Proteste an.
Das mit Uran und Plutonium angereicherte Material aus Sellafield ist für das Eon-Kernkraftwerk in Grohnde bei Hameln bestimmt. Nach der Anlieferung per Schiff in Nordenham ist nach Angaben von „NWZ Online“ ein Weitertransport auf dem Landweg geplant. Es sind zwei Transporte mit jeweils acht sog. MOX-Brennelementen im September und im November vorgesehen. Die genauen Termine teilt Eon nicht mit – aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Auch die Route wird geheim gehalten. Das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigte laut NWZ am Freitag, dass sie den Transport aus Sellafield bewilligt hat.
AKW-Betreiber E.On spricht von „völlig normalen Vorgängen“. Atomkraftgegner warnen vor hohen Risiken und kündigen Proteste an: die Verwendung von Plutonium im Reaktor anstatt von herkömmlichen Uranbrennelementen erhöht die Gefahr von Unfällen. Zudem ist ein Hantieren und der Transport des extrem giftigen Stoffes zusätzlich risikobehaftet. Auch bei einer Entsorgung stellt das Plutonium einen Mehraufwand dar.
Auch in der Vergangenheit war gegen diese Transporte protestiert worden, so dass die Anlieferung mehrfach verschoben wurde. Das nun von Bremerhaven auf den Midgard Hafen in Nordenham ausgewichen wird, liegt an der Hafensperrung durch das Land Bremen, die ein entsprechendes Gesetz erlassen hatten. Erst Ende Juli war ein Atomtransport von Geesthacht in die USA heimlich über den Hafen Nordenham verschifft worden. Der Transport hatte heftige Reaktionen unter Atomkraftgegner und in der Politik ausgelöst.
Mögliche Route zum AKW Grohnde
- Nordenham-Hafen – B 212 – B 437 (Stadland)
- Wesertunnel – Autobahnauffahrt Stotel
- A 27 weiter über Bremen Richtung Hannover
- dabei fährt der Transport vorbei an den Ortschaften Schwanewede, Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude, Bremen, Achim, Verden, Walsrode
- ab Walsroder Dreieck weiter auf der A 7 Richtung Hannover
- dabei vorbei an den Ortschaften Ahlden/Aller, Schwarmstedt, Wietze, Wedemark
- dann weiter auf der A 352
- dabei vorbei an den Ortschaften Isernhagen, Langenhagen, Hannover-Stöcken
- dann geht es weiter auf der A 2 Richtung Dortmund
- dabei vorbei an Garbsen, Seelze, Wunstorf, Bad Nenndorf, Barsinghausen, Lauenau
- Ab Autobahnabfahrt Lauenau geht es auf der B 442 über Bad Münder am Deister, in
- Hachmühlen auf die B 217 weiter Richtung Hameln weiter
- dabei durch die Orte Hasperde, Rohrsen
- In Hameln geht es über die Weserbrücke auf die B 83, weiter über Klein Berkel, Emmerthal zum AKW Grohnde
- Transport von Mox-Brennelementen nach Grohnde genehmigt
31. März 2012 – Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat einen neuen Transport von Mox-Brennelemente von der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield zum AKW Grohnde genehmigt. Atomkraftgegner hatten in der Vergangenheit mit Aktionen mehrfach derartige Transporte verhindert. Die Brennstäbe enthalten hochgiftiges Plutonium.
- Plutonium-Transport zum AKW Grohnde jetzt über NRW-Autobahn? Transportverbot für MOX-Brennelemente!
19. Januar 2012 – Anti-Atom-Gruppen und Umweltverbände aus dem Umkreis des AKW Grohnde bei Hameln an der Weser und aus NRW sind sehr besorgt, dass der Atomspediteur Nuclear Cargo Service (NCS) im Auftrage des AKW-Betreibers EON 16 plutoniumhaltige MOX-Brennelemente aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über einen belgischen Hafen mit 3 LKW womöglich schon im März über die Autobahnen durch NRW und Niedersachsen zum AKW Grohnde transportieren will.
- Kein Plutonium-Transport über Bremen
14. Januar 2012 – Ein Transport mit Plutoniumbrennelementen aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield über den Bremen Hafen ist abgesagt worden. Grund sind die Proteste des Bundeslandes gegen die Atomfuhren mit hochgiftigen Brennstoffen. Nun soll der neue Brennstoff für das AKW Grohnde über das Ausland nach Deutschland kommen. Atomkraftgegner weisen auf Sicherheitsprobleme hin und fordern das Ende der Plutoniumnutzung.
Quelle (Auszug): nwzonline.de, 11.08.2012