MOX-Proteste in Nordenham – erste „Inspektion“ des Schiffs-Anlegers
Hoch umstrittener Schiffstransport mit plutoniumhaltigen Brennelementen ist im britischen Hafen Workington nahe dem Nuklearzentrum Sellafield abfahrbereit / Aktivisten von www.contrAtom.de, dem Informationsnetzwerk gegen Atomenergie haben am gestrigen Sonntag die Hafenanlagen in Nordenham inspiziert / Deutsche Behörden müssen sofort bei der französischen ANS öffentlichen Bericht wegen der Sicherheitsbedenken bezüglich des Atomfrachters Atlantic Osprey anfordern / Kommendes Wochenende Boots-Demonstration auf der Weser direkt am RoRo-Anleger der Firma Rhenus Logistik in Nordenham.
Am gestrigen Sonntag haben contrAtom-Aktivisten aus dem Gorleben-Widerstand die Hafenanlagen in Nordenham inspiziert. In den kommenden Tagen soll hier der umstrittene Schiffstransport aus dem britischen Hafen Workington (Verladehafen des Nuklearzentrums Sellafield) anlanden. Der LKW mit den plutoniumhaltigen Brennelementen soll direkt am RoRo-Anleger der Firma Rhenus Logistik von dem Atomfrachter Atlantic Osprey durch das Stadtgebiet von Nordenham fahren. Zielort ist der Atommeiler Grohnde bei Hameln.
Bernd Ebeling von dem Informationsnetzwerk gegen Atomenergie, www.contrAtom.de fordert von EON, auf den Einsatz der plutoniumhaltigen Brennelemente zu verzichten:
„Die Erfahrung zeige, dass der Einsatz von den sogenannten MOX-Brennelementen (plutoniumhaltig) erheblich schwieriger zu händeln sei als die üblichen Brennelemente, dieses verlautet selbst in EON-Kreisen“, so Ebeling.
„Unsere Kritik bezüglich der fehlenden Sicherheitsvorkehrungen an dem längst abgeschriebenen Transportschiff Atlantic Osprey erhalten wir aufrecht“, ergänzt Jan Becker von contrAtom.
Die französische Sicherheitsbehörde “Autorité de Suretté Nucléaire” (ANS) hat offenbar gegenüber britischen Behörden die Sicherheit des Plutoniumfrachters Atlantic Osprey kritisiert. Das geht aus einem vor kurzem veröffentlichten Bericht der britischen “International Nuclear Service” (INS) hervor. Wir erwarten von den, für diesen Atomtransport, zuständigen Behörden, das diese sofort bei der ANS nachfragen. Vorher dürfe der umstrittene Transport nicht starten.
„Haben die deutschen Behörden bei den französischen und britischen Behörden nachgefragt wegen der Sicherheitsbedenken? Was sind die Ergebnisse und wann werden diese veröffentlich?“, fragt Jan Becker.
Wir erwarten dazu Stellungnahme von Innenminister Lorenz Caffier/CDU, derzeitig Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Innenminister und –senatoren von Bund und Ländern (IMK), Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann/CDU, Bundesumweltminister Peter Altmeier/CDU und dem Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, Bündnis90/Die Grünen.
Hintergrund: Der Report – über den der Guardian im April 2012 berichtete – stammt ursprünglich vom November 2010. Erst eine Anfrage der britischen Umweltorganisation CORE im Rahmen des Umweltinformationsrechts führte im Frühjahr 2012 zur Veröffentlichung des bis dahin geheimen Berichts. Die genauen Kritikpunkte der französischen Sicherheitsbehörde werden in dem Bericht nicht genannt. Wahrscheinlich aber ist, dass die französischen Behörde die mangelnden Sicherheitsstandards der Atlantic Osprey kritisierte: Während die anderen Schiffe, die für Seetransporte mit hochradiaktiven Atommüll und Plutonium eingesetzt werden, doppelwandig ausgelegt sind, ist die Atlantic Osprey nur einwandig und verfügt nur über eine Antriebsmaschine. Im Falle einer Kollision könnte das als ehemalige Auto-Fähre in Hamburg gebaute Schiff mit seiner brisanten Fracht schnell Leck schlagen.
- Ungeachtet dessen werden wir am kommenden Sonntag unseren Forderungen Nachdruck verleihen. Direkt an dem RoRo-Anleger der Firma Rhenus Logistik in Nordenham wird um 14 Uhr eine Demonstration stattfinden.
„Paddeln mit demonstrativen Charakter auf der Weser; wenn genug Menschen mit Kajaks und Kanus teilnehmen wollen wir symbolisch eine Weser-Blockade machen“, so Bernd Ebeling.
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11. September 2012 – Die französiche Sichherheitsbehörde “Autorité de Suretté Nucléaire” (ANS) hat offenbar gegenüber britischen Behörden die Sicherheit des Plutoniumfrachter Atlantic Osprey kritisiert. Das geht aus einem vor kurzem veröffentlichten Bericht der britischen “International Nuclear Service” (INS) hervor.
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10. September 2012 – Die britische Umweltorganisation CORE warnt vor Sicherheitsmängeln bei dem für den Transport von Plutonium-Brennelementen zum AKW Grohnde geplanten Einsatz des Frachters Atlantic Osprey. Im Gegensatz zu anderen britischen Atomfrachtern, die bei Transporten von und nach Sellafield eingesetzt werden, fehlen der Atlantic Osprey mehrere sicherheitsrelevante Vorkehrungen.
„Inspektion“ des Anlegers im Hafen von Nordenham am Sonntag, 16.09., über den die hochbrisante Fracht entladen werden soll.
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