Gorleben bleibt für Merkel erste Wahl – Atomkraftgegner setzen weiter auf Protest
Zwei wichtige Erkenntnisse zieht die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) aus dem Auftritt der Bundeskanzlerin vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss Gorleben am Donnerstag: Das Lügengebäude hat noch Bestand und Gorleben liegt bei Angela Merkel hoch im Kurs als potentieller Endlagerstandort. Morgen wird im Wendland protestiert.
Die Kanzlerin leugnete beharrlich, Tatsachen verdreht zu haben, trotz der vorgelegten Tondokumente, die belegten, dass Merkel aus Studien der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, in denen auch andere Standorte als untersuchungswürdig angesehen wurden, den bewussten Fehlschluss ableitete, Gorleben sei erste Wahl.
„Viel wichtiger, weil zukunftsweisend, war die Aussage Merkels, dass neben Gorleben nur vorsorglich andere Standorte erkundet werden sollten, falls sich die Nichteignung Gorlebens als Atommüllendlager erweise“, merkt Wolfgang Ehmke (BI) an.
Damit sei jeder Versuch gescheitert, Vertrauen in ein neues Suchverfahren zu setzen, weil Gorleben als Nummer eins im Spiel bleibe.
„Gorleben ist und bleibt bei Merkel gesetzt, Peter Altmaier kann reden, was er will und die Verhandlungsführer von Grünen und SPD gehen der vordergründigen Behauptung von einer angeblich weißen Landkarte bei der Endlagersuche auch noch auf den Leim“, so die BI.
Umso wichtiger ist es, den Protest gegen das Atommülldesaster im Lande fortzusetzen. Am morgigen Samstag gehen Gorleben-Gegner als Reaktion auf das vordergründige Spiel wieder auf die Straße um „Licht ins Dunkel“ um die Endlagerdebatte zu bringen.
- Wie Angela Merkel Gorleben zur “ersten Wahl” erklärte
27. September 2012 – Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss Gorleben (PUA) steuert auf einen Höhepunkt zu, heute muss die Bundeskanzlerin in den Zeugenstand. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fordert, die Ergebnisse des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses Gorleben zu würdigen und bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Müll endlich einen Schlussstrich unter das Kapitel Gorleben zu ziehen.
- Atomabfallwirtschaft: Fortgesetzte Schlamperei
27. September 2012 – Asse eine Katastrophe, Gorleben vorläufig gescheitert, Schacht Konrad mit ungewisser Zukunft – so lautet die düstere Bilanz eines halben Jahrhunderts deutscher Atomabfallwirtschaft. Die FAZ beschreibt in ihrer heutigen Ausgabe sehr treffend die Entsorgungsmisere: Eine Aufhellung dieser Bilanz ist nicht in Sicht.
- Hauptbetriebsplan verlängert – Weitere Proteste in Gorleben angekündigt
25. September 2012 – Nur wenige Tage vor Ablauf des Hauptbetriebsplans für das “Erkundungsbergwerk” Gorleben kündigen Atomkraftgegner im Wendland erneute Proteste an. Am kommenden Wochenende will man “Licht ins Dunkel” um das geplante Endlager und die neue Endlagersuche bringen.
Quelle (Auszug): bi-luchow-dannenberg.de, 28.09.2012