Blockadeaktion der Brennelementefabrik in Lingen
Die „ANF“ in Lingen produziert Brennelemente für Atomkraftwerke. Heute morgen wurde das Werk von Atomkraftgegner heimgesucht und mit einer Kletter- und Blockadeaktion für Stunden dicht gemacht.
AktivistInnen von Robin Wood und von Antiatominitiativen aus Osnabrück und dem Münsterland protestieren seit etwa 6.00 Uhr auf der Zufahrtstraße der Brennelementefabrik. Zwei AtomkraftgegnerInnen kletterten auf Bäume und spannten Seile mit Transparenten quer über die Hauptzufahrt, zehn weitere AktivistInnen beteiligen sich an der Aktion mit einer Sitzblockade. Die Protestierenden fordern die sofortige Stilllegung der Uranfabriken in Lingen und Gronau.
Die Polizei trug die Blockierer auf der Straße nach mehreren Stunden weg, wobei es nach Angaben der Aktivisten auch eine Verletzte gab. Die Kletteraktivisten sollten gegen Mittag von einer Spezialeinheit der Polizei aus Bielefeld geräumt werden.
„Die Bevölkerung soll eingelullt werden mit dem Hinweis, der Atomausstieg sei beschlossene Sache. Doch für die zwei deutschen Uranfabriken in Lingen und Gronau gibt es nicht einmal einen Abschalttermin!“, begründet der osnabrücker Aktivist Konrad Wolking seine Beteiligung an der Aktion. „Dabei sorgen diese beiden Anlagen dafür, dass weltweit Atomkraftwerke betrieben werden können und hochgefährlicher Müll produziert wird, für den es kein Endlager gibt.“
Die 1979 in Betrieb genommene Brennelementefabrik Lingen wird vom französischen Konzern AREVA NP betrieben. Obwohl die Anlage Atomkraftwerke weltweit mit Brennstäben versorgt, wird sie im so genannten Atomausstiegsgesetz mit keinem Wort erwähnt.
Quellen: twitter.com, robinwood.de; 11.10.2012