Spanisches AKW „verliert“ Atommüll
Genau fünf Jahre nach einem schweren Störfall meldet das spanische Atomkraftwerk Asco den „Verlust“ von Atommüll. Mehr als 200 radioaktive Gegenstände seien verloren gegangen, ein Sanktionsverfahren wurde eingeleitet.
Bei einem Vorfall am 28. November 2007 – also vor genau fünf Jahren – sind im Atomkraftwerk Asco im Nordosten von Spanien radioaktive Partikel von insgesamt 84,95 Millionen Becquerel in die Umwelt gelangt. Die Betreibergesellschaft informierte die Aufsichtsbehörden CSN erst am 4. April 2008 – und das auch nur unvollständig. Vor dreieinhalb Jahren war deswegen gegen Ascó eine bis dahin Rekordstrafe gegen einen AKW-Betreiber in Höhe von 15,4 Millionen Euro verhängt worden. Der Störfall wurde auf Stufe 2 der INES eingestuft.
Jetzt meldet das Kraftwerk den Verlust von 233 Strahlenquellen: Wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe am Mittwoch berichtete, hatten die Verantwortlichen des Kraftwerks keine Auskunft darüber geben können, wo die Gegenstände gelagert seien, die unter den radioaktiven Abfallstoffen verzeichnet seien. Es werde vermutet, dass die in Sicherheitsbehältern verschlossenen Gegenstände sich irgendwo im Abfalllager des Kraftwerks oder im Zwischenlager El Cabril bei Córdoba in Südspanien befinden. Dies lasse sich anhand der vorliegenden Dokumente aber nicht belegen.
Über eine mögliche Sanktion für die Kraftwerksbetreiber entscheidet der spanische Industrieminister.
Am Standort Asco befinden sich zwei Druckwasserreaktoren im Leistungbetrieb, Block 1 seit 1983, Block 2 seit dem Jahre 1985. Spanien betreibt insgesamt acht Meiler an sechs Standorten.
Quellen: dpa, spiegel.de; 28.11.2012