Zwei Jahre nach Fukushima: 80 Prozent lehnen Energiepolitik der Bundesregierung ab
80 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage im sozialen Netzwerk Facebook haben sich für die Energiewende und gegen die Energiepolitik der Bundesregierung ausgesprochen. An der Anfang März durchgeführten Befragung des Informationsnetzwerks contrAtom beteiligten sich fast 10.000 Menschen. „Die Energiewende weg von Kohle und Atom liegt den Menschen weiterhin am Herzen, den Kurs der Bundesregierung lehnen sie ab“, sagt Mischa Karafiat von contrAtom.
Die Bundesregierung plant unter anderem, die Besitzer bestehender Ökostrom-Anlagen mit einer zusätzlichen Abgabe zu belasten.
„Praktisch bedeutet das: Die Einspeisevergütung für Ökostrom wird rückwirkend gesenkt“, erklärt Mischa Karafiat. „Die Bundesregierung sendet damit ein klares Signal: Es gibt im Bereich der Erneuerbaren Energien keine Investitionssicherheit. Mit dieser politischen Entscheidung wird die Energiewende praktisch gestoppt. Denn wenn die Erträge nicht kalkulierbar sind, werden weder Unternehmen noch Privatleute neue Anlagen finanzieren.“
Im Vorfeld dieser wichtigen Richtungsentscheidung hat contrAtom die Facebook-Nutzer gefragt: „Die Bundesregierung will die Energiewende stoppen. Wie siehst du das – bist du für die Energiewende oder dagegen?“
- 79,8 Prozent der 9.740 Teilnehmenden (stand 7.3., 10:00) an der nicht repräsentativen Befragung antworteten: „Ich bin für die Energiewende“.
Nur 20,2 Prozent sprachen sich fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Atomunfall in Fukushima gegen die Energiewende aus. Dies ist ein klares Zeichen, dass die Bevölkerung mit der aktuellen Energiepolitik nicht einverstanden ist.
Für Unzufriedenheit sorgen zum Beispiel die Ausnahmeregelungen für stromintensive Betriebe. Diese Unternehmen sind unter anderem von den Netzentgelten befreit. Durch die Regelung, die von der Bundesregierung 2011 eingeführt wurden, entstanden allein 2012 Einnahmeausfälle in Höhe von 440 Millionen Euro. Diese Kosten wurden auf alle anderen Stromkunden verteilt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Regelung am 06.03.13 für verfassungswidrig erklärt.
„Die Klientelpolitik der Bundesregierung bedient einzig die Interessen weniger Großunternehmen und nicht die Interessen der Bürger“, fasst Mischa Karafiat zusammen. „Alle diejenigen, die mit dieser Politik nicht einverstanden sind, laden wir herzlich zu den Anti-Atom-Demonstrationen am 9. März ein. Weitere Informationen sind unter www.anti-atom-demo.de verfügbar.“
Link zur Umfrage:
http://www.facebook.com/questions/542973125737427/
Pressekontakt: info@contratom.de / https://www.contratom.de