19. März 2011
Fukushima I Block 1
11.03.2011
- Gegen 10.30 Uhr meldet die Agentur Jiji, dass im AKW Fukushima I (Daiichi) Block 1 das Kühlsystem ausgefallen ist.
- Radioaktivität sei aber nicht ausgetreten. Später meldete Jiji unter Berufung auf die Regionalbehörden in Fukushima, die Kühlsysteme seien intakt. Japans Regierungschef Kan schafft eine Sondereinheit zum Schutz von Anwohnern im atomaren Notfall, wie der Sender NHK berichtet. Zuvor hatte der Ministerpräsident in Tokio gesagt, es gebe bislang keine Probleme mit den Atomreaktoren.
- Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, sei nach dem Erdbeben nicht nur der Hauptstrom, sondern auch ein Notstromaggregat ausgefallen.
- Von sechs Kernreaktoren waren zum Zeitpunkt des Erdbebens drei aufgrund von Wartungsarbeiten abgeschaltet.
- Die Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power Company gibt auf ihrer Website an, dass bei drei der sechs Reaktoren alle Notstrom-Generatoren ausgefallen seien. Man habe die Meiler daraufhin geflutet. Die Reaktoren vier bis sechs würden derzeit geprüft.
- 12.30 Uhr – Die Regierung erklärte für die Anlage den Notstand und ließ das Gelände im Umkreis von zwei Kilometern evakuieren. Der Notstand tritt dann ein, wenn der Austritt von Radioaktivität bestätigt wird oder ein Kühlsystem eines Atomkraftwerks ausfällt. Es ist das erste Mal, dass in Japan der „atomare Notstand“ ausgerufen werden muss.
- Laut ARD-Korrespondent Philipp Abresch ist im Reaktor Fukushima I die Kühlung des Reaktorblocks defekt: Das Kühlwasser sei abgesunken – die Brennstäbe zum Teil sichtbar.
- Im Kühlsystem habe es eine mechanische Fehlfunktion gegeben, sagte Regierungssprecher Edano. Der Reaktorkern sei heiß und müsse nach der Abschaltung nun abkühlen.
- Gegen 14.00 Uhr melden Medien, dass die Evakuierungszone um das AKW Fukushima Daiichi nun ausgedehnt wurde – von zwei auf drei Kilometer. Etwa 2000 Anwohner seien aufgefordert worden, das Gebiet zu verlassen. Bislang gebe es keine radioaktives Leck, berichtet die Agentur Jiji.
- Wie es in einer über den Fernsehsender NHK World News verbreiteten Erklärung hieß, seien die Kühlpumpen zwar intakt, doch gebe es nicht genug Strom, um sie zu betreiben. Dadurch könne nicht genug Wasser zur Kühlung in den Reaktor gepumpt werden.
- Sören Kliem vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf erklärte im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE, ungefähr fünf bis sechs Stunden nach dem kompletten Ausfall des Kühlsystems drohten gravierende Probleme.
- „Wenn die Kühlung im Kraftwerk nicht mehr richtig funktioniert, wird es gefährlich. Selbst wenn das AKW heruntergefahren ist, ist man damit noch nicht auf der sicheren Seite, denn die Kühlung muss weiter stabil gehalten werden“, so Heinz Smital von Greenpeace Deutschland.
- „Bei einem totalen Stromausfall funktioniert kein Sicherheitssystem mehr“, sagte Lars-Olov Höglund, der zehn Jahre lang Chefkonstrukteur der Atomkraftwerke des Vattenfall-Konzerns war. „Wenn das passiert, ist es aus.“ Die Folge wäre unweigerlich eine Kernschmelze.
- Gegen 15.45 Uhr wird bekannt, dass das Notkühlsystem nach japanischen Informationen nur noch im Batteriebetrieb läuft. Die Batterien lieferten nur noch Energie für wenige Stunden, erklärte die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln unter Verweis auf japanische Angaben. „Im allerschlimmsten Fall droht dann eine Kernschmelze“, sagte GRS-Sprecher Sven Dokter.
- „Nach unseren Informationen wurde bewusst ein Kühlsystem abgeschaltet, um die Batterien zu schonen“, sagte Henrik Paulitz von der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW am Freitagnachmittag laut SPIEGEL ONLINE. Zum Betrieb der Kühlpumpen seien große Strommengen erforderlich. Die Batterien könnten diese aber kaum liefern, weil sie eigentlich vor allem dafür gedacht seien, die Steuerung des Reaktors aufrechtzuerhalten. Dazu komme, dass es an dem betroffenen Reaktor offenbar ein Leck im Kühlkreislauf gebe, aus dem Kühlmittel entweiche, so Paulitz.
- 16.45 Uhr – Die japanische Regierung schickt Soldaten zum Atomkraft Fukushima, meldet der „Spiegel“ unter Berufung auf Fernsehberichte. Es handele sich um einen Einsatzbefehl aufgrund des nuklearen Notstands.
- 17.10 Uhr – Die japanische Presse meldet, „die Situation im Atomkraftwerk Fukushima würde sich bald wieder normalisieren.“ Nachdem in dem Reaktor das Kühlwasser auf einen beunruhigend niedrigen Stand abgesunken war, sei ein Lastwagen mit dem notwendigen Gerät eingetroffen, um das Problem zu beheben, berichtete die Nachrichtenagentur Jiji. Obwohl keine Radioaktivität ausgetreten sei, hätten sich Spezialisten der Armee in speziellen Schutzanzügen vor Ort begeben, um die Lage zu überprüfen. Greenpeace dementiert: Der Betreiber versuche, mehr Wasser in den Reaktor zu pumpen.
- 18.33 Uhr – Im Reaktor steigt der Druck, meldet Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma Tepco. Im Turbinenhaus des Kraftwerks steige die Strahlung. Tepco versuche, den Druck zu verringern, so die Agentur Jiji. Dabei könnte auch Strahlung nach außen gelangen, berichtet die Wirtschaftszeitung „Nikkei“.
- 19.05 Uhr – Die USA schicken Reaktorkühlmittel nach Japan, um einen Beitrag zur Lösung der kritischen Lage im Atomkraftwerk Fukushima zu leisten. Außenministerin Clinton sagt, die US-Luftwaffe habe aufbereitetes Kühlwasser zu der Anlage transportiert. Der amerikanische Reaktorexperte Robert Alvarez sprach von einem „beängstigenden Rennen gegen die Zeit“.
- 19.43 Uhr – Industrieminister Banri sagt, es werde erwogen, radioaktiven Dampf abzulassen, um den Druck in dem Reaktor zu senken. Der Druck übersteigt nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde das 1,5fache dessen, wofür das Turbinengebäude ausgelegt ist. Die Betreiberfirma Tepco erwäge, den Druck (radioaktiven Dampf) abzulassen, wisse aber nicht, wie stark die radioaktive Strahlung im Inneren sei. Damit würde die Umgebung verstrahlt werden.
- 21.56 Uhr – Der Druck im Reaktor steigt weiterhin an, teilt das japanische Industrie- und Handelsministerium mit. Dadurch droht im schlimmsten Fall eine Kernschmelze. Der Druck könnte das 2,1fache dessen überstiegen haben, wofür das Turbinengebäude ausgelegt ist, so das Ministerium.
- 22.41 Uhr – Die japanische Regierung hat sich entschlossen, Druck aus dem Reaktor abzulassen. Das teilt die Internationale Atomenergiebehörde IAEA mit.
- 22.48 Uhr – Die Nachrichtenagentur AFP meldet unter Berufung auf die japanische Agentur Kyodo: die Radioaktivität liegt tausend Mal über dem Normalwert. Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, eine Sicherheitskommission habe dies im Kontrollraum Nr. 1 des AKW gemessen.
- 23.45 Uhr – Greenpeace-Kernphysiker Heinz Smital: Die tausendfach erhöhte Strahlung deutet auf eine zumindest partielle Kernschmelze hin.
- 23.48 Uhr – Japans Premierminister Naoto Kan weitet den Evakuierungsbereich rund um das Kraftwerk Fukushima Nummer 1 aus. Er fordert die Menschen in einem Umkreis von zehn Kilometern auf, sich in Sicherheit zu bringen.
12.03.2011
- 03.10 Uhr – Die japanischen Behörden warnen die Bevölkerung vor Strahlung. Laut stern.de steige der Druck in den Kraftwerken Daini und Daiichi an und könne in beiden nicht mehr kontrolliert werden.
- 05.15 Uhr – Aus dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima I ist nach Angaben der Betreiberfirma Tepco eine geringe Menge Radioaktivität ausgetreten. Der Brennstoff in dem Reaktor wurde wegen sinkender Wasserstände möglicherweise beschädigt. Tepco appelliert an seine Kunden, so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen, weil die Nachfrage nicht erfüllt werden könne.
- 06.47 – In der Nähe des von Fukushima 1 wird radioaktives Cäsium festgestellt. Es sei möglich, dass in dem Reaktor eine Kernschmelze ablaufe, so die japanische Atomsicherheitskommission.
- 08.57 Uhr – Laut Agenturangaben hat es eine Explosion gegeben. Gegen 7.30 Uhr MEZ seien Detonationsgeräusche zu hören gewesen. Es habe offenbar mehrere Verletzte gegeben. Die japanische Atomenergiebehörde bestreitet, dass sich die Explosion im Kraftwerk ereignet hat.
- 09.14 Uhr – Fernsehbilder eines japanischen TV-Senders deuten darauf hin, dass bei der Explosion die Außenhülle des Reaktors abgesprengt worden ist.
- 09.43 Uhr – Nach einer Explosion ist das Dach des Reaktorgebäudes eingestürzt. Das meldet die Nachrichtenagentur Jiji unter Berufung auf die Präfektur.
- 09.55 Uhr: NHK TV berichet: Dach und Mauern des Reaktorgebäudes ist zerstört. Die Strahlung vor dem AKW Fukuschima Daiichi (1) um das 1529fache erhöht.
- 10.06 Uhr – Kabinetts-Chef Yukio Edano bestätigt das Entweichen von Radioaktivität aus dem AKW Fukushima 1.
- 10.26 Uhr – Ein japanischer Regierungssprecher bezeichnet die Lage nach der Explosion im Atomkraftwerk Fukushima als eine „vermutlich sehr ernste Situation“. Er ruft die Bevölkerung auf, ruhig zu bleiben.
- 11.10 Uhr – Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagt, eine Gefährdung Deutschlands durch das beschädigte Atomkraftwerk in Fukushima könne „praktisch ausgeschlossen werden“.
- 11.13 Uhr – Die japanische Regierung hat den Evakuierungsradius um Fukushima 1 und 2 von 10 auf 20 Kilometer ausgeweitet. Die Provinzregierung habe eine entsprechende Weisung des Premierministerbüros erhalten, meldet die Agentur Jiji. Laut der Agentur Kyodo ist die radioaktive Strahlung wieder am Fallen.
- 11.25 Uhr – Bei der Explosion in der Atomanlage Fukushima ist nach Angaben von WELT.de das Reaktorgebäude zerstört worden. Menschen im Umkreis von zehn Kilometern sollten sich schnell in Sicherheit bringen, sagt Regierungssprecher Yukio Edano. Die Behörden befürchten, in der Atomanlage könnte es zu einer Kernschmelze kommen.
- 11.30 Uhr – Die Behörde für Nuklear- und Industriesicherheit hat laut Fernsehsender NHK erklärt, dass zwei radioaktive Substanzen, Caesium und Jod in der Nähe des Kraftwerkes Fukushima 1 festgestellt worden seien. Das deute darauf hin, dass einige der Metallbehälter mit Uranbrennstoff zu schmelzen begonnen haben.
- 11.30 Uhr – Bundesumweltminister Röttgen sieht „keine Gefahr“ für Deutschland. Wegen der Entfernung und der Windverhältnisse kann eine Gefährdung „orkatisch ausgeschlossen werden“.
- 11.36 Uhr – Das Auswärtige Amt rät von nicht erforderlichen Reisen in den Großraum Tokio und den Nordosten Japans ab. Darüber hinaus empfiehlt das Außenministerium auf seiner Internetseite, die Region um das beschädigte Kernkraftwerk Fukushima großräumig zu meiden.
- 11.40 Uhr – Die Kernschmelze im Kraftwerk Fukushima 1 (Daiichi) wird offiziell bestätigt. Diese würde nun sehr genau beobachtet. Die Brennelemente beginnen bei einer Temperatur ab 2700°C und 2800 °C zu schmelzen.
- 11.58 Uhr – Die japanischen Behörden haben die Bevölkerung in der Umgebung des Kraftwerks Fukushima 1 dazu aufgerufen, Kaliumiodid-Tabletten einzunehmen, berichtet das ZDF. Die Tabletten sollen verhindern, dass sich radioaktives Iod, das über die Luft eingeatmet wird, in der Schilddrüse anlagert.
- 12.46 Uhr – Die japanische Regierung erwartet laut Staatssekretär Edano keinen massiven Austritt von Radioaktivität. Edano erklärt, es habe eine Explosion in der Anlage gegeben, nicht aber in der Reaktorhülle. Dabei sei Radioaktivität freigesetzt worden, deren Menge aber zurückgegangen sei und auf niedrigem Niveau liege.
- 12.50 Uhr – Die japanische Behörde für Kernkraftsicherheit hat laut ARD-Korrspondent Robert Hetkämper offiziell bestätigt, dass es im AKW Fukushima 1 eine Kernschmelze gegeben hat.
- 13.00 Uhr – Bundeskanzlerin Merkel ruft für heute Abend eine Sicherheitskonferenz ein: sie will mit Außenminister Westerwelle und Bundesumweltminister über den Atomunfall beraten.
- 13.04 Uhr – CNN berichtet, im Kraftwerk Fukushima 1 (Daiichi) sollen alle 13 von 13 Dieselgeneratoren für die Notstromversorung ausgefallen sein.
- 13.07 Uhr – Die japanischen Behörden bestreiten, dass der Reaktorbehälter beschädigt sei. Laut BBC sagt ein Regierungssprecher, der Reaktordruckbehälter sei noch intakt.
- 13.30 Uhr – Zehntausende demonstrieren in Deutschland mit einer 45 Kilometer langen Menschenkette zwischen dem AKW Neckarwestheim und Stuttgart für die Stilllegung der Atomanlagen.
- 13.34 Uhr – Die japanische Regierung dementiert offiziell, dass es eine Kernschmelze gegeben habe.
- 13.40 Uhr – Die kritischen Brennstäbe werden mit Meereswasser runtergekühlt, teilte Japans Regierungssprecher Yukio Edano mit. Man wolle „den Reaktorkern des an der Küste gelegenen Kraftwerks mit Meerwasser füllen“.
- 14.28 Uhr – Reuters bestätigt eine Meldung der IAEA: Die Verteilung von Jodtabletten an die Bevölkerung wird vorbereitet.
- 14.31 Uhr – Laut Reuters sollen 3 der 4 bei der Explosion verletzen Arbeiter Radioaktivität ausgesetzt gewesen sein.
- 15.19 Uhr – Japanische Soldaten erreichen mit Schiffen und Hubschraubern die beschädigte Atomanalage Fukushima, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen. Eine Anwohnerin wird zitiert: „Jeder will die Stadt verlassen, aber die Straßen sind einfach furchtbar. Wir haben Angst, dass der Wind dreht und die Strahlung in unsere Richtung treibt.“
- 16.23 Uhr – Der Problemreaktor im AKW Fukushima stand nach Angaben einer internationalen AKW-Datenbank kurz vor der Stilllegung. Der Reaktor 1 des Meilers Fukushima 1 sollte nach etwa 40 Jahren in diesem Monat den Betrieb einstellen; eine Datenbank des Forschungszentrums Nuclear Training Centre in Slowenien nennt als „erwartetes Datum der Stilllegung“ den März 2011.
- 17.07 Uhr – Der AKW-Betreiber Tepco und Strahlenschutzexperten der Atom- und Industriesicherheitsbehörde Nisa sind auf dem Reaktorgelände. Sie haben die Uran-Kernspaltungsprodukte Cäsium und Jod festgestellt. Daraus schließen Tepco und Nisa die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze als hoch ein, berichten japanische Medien übereinstimmend.
- 17:40 Uhr – Die japanische Atombehörde stuft den Reaktorunfall von Fukushima auf Level 4 der siebenstufigen Ines-Skala für die Tragweite von Atomzwischenfällen ein. Nach der Definition ist das ein Atomunfall mit lokalen Konsequenzen. Das hieße beispielsweise, dass geringfügig Radioaktivität an die Umwelt abgegeben wurde, was zur lokalen Kontrolle von Lebensmitteln führen könnte. Auch eine Kernschmelze oder mindestens ein Strahlentoter fallen in diese Kategorie.
- 17.45 Uhr – Die japanische Tageszeitung Asahi berichtet, der Kühlwasserspiegel im Fukushima-Reaktor sei auf einen Stand von 1,7 Metern gesunken. Die Brennstäbe seien etwa vier Meter hoch, lägen also zur Hälfte frei.
- 12.03., 18.30 Uhr – Das deutsche BMU veröffentlicht eine Zusammenfassung: Nach Informationen der IAEA sind die Notstromaggregate als Folge des Tsunami ausgefallen. Es sind mobile Notstromaggregate auf die Anlage gebracht worden. Nach Stand 7 Uhr Ortszeit (Quelle NISA) wurde ab 4 Uhr versucht, die Anschlüsse herzustellen.
- Zu Block 2 und 3 gibt es keine neuen Informationen. Der Füllstand im Reaktordruckbehälter von Block 2 liegt unter dem Normalfüllstand. Er fällt jedoch nicht. Eine Einspeisung erfolgt mit einem Notkühlsystem. Im Block 3 ist ebenfalls eine Einspeisung mit einem Notkühlsystem verfügbar.
- Der Druck im Containment in Block 1 kann laut Presseinformation bis zu 8,4 bar angestiegen sein (Auslegungsdruck 4 bar). Eine gefilterte Druckentlastung des Containments wurde vorbereitet und vermutlich ab 14:30 Ortszeit am 12.03.11 durchgeführt (lt. Information TEPCO von 15:00 Ortszeit am 12.03.11). Der Zeitpunkt der Druckentlastung stimmt in etwa mit dem Anstieg der Ortsdosisleistung überein. Nach Pressemitteilung wird die Evakuierung um den Standort auf 20 km ausgedehnt. Fernsehbilder zeigen inzwischen eine Explosion am Block 1 am Reaktorgebäude. Dies wurde durch eine IAEA Incident und Emergency Centre Meldung bestätigt.
- TEPCO meldet 17:00 Ortszeit am 12.03.11, dass um 15:36 Uhr Ortszeit eine Explosion stattgefunden hat. Genaue Informationen, wie es zu der Explosion gekommen ist, sind nicht verfügbar. Nach Informationen des WANO Tokio Centers ereignete sich eine Wasserstoffexplosion um 15:36 Uhr innerhalb des Reaktorgebäudes, aber außerhalb des Containments. Die Außenwände des Reaktorgebäudes wurden zerstört, das Containment selbst sei aber noch intakt. Die Wasserstoffreaktion steht sehr wahrscheinlich mit Brennstabschäden in Zusammenhang. Der dabei zunächst in das Containment freigesetzte Wasserstoff, konnte in diesem nicht verbrennen, da das Containment mit Stickstoff inertisiert ist. Er wurde möglicherweise bei der Druckentlastung des Containments ab 14:30 Uhr in das Reaktorgebäude freigesetzt und ist dort später explosionsartig verbrannt. In wie weit das BE-Becken durch die Explosion im Reaktorgebäude betroffen ist, lässt sich den Informationen nicht entnehmen.
- Nach IAEA EMERCON- Meldung wurde als Gegenmaßnahme gegen einen möglichen Kernschaden von TEPCO vorgeschlagen, boriertes Seewasser in das Containment zu pumpen. Die Maßnahme wurde von der Behörde NISA bestätigt und um 20:20 (Ortszeit) Uhr wurde mit der Einspeisung begonnen.
- Laut einer Pressemitteilung von Spiegel-Online sei der Füllstand im RDB auf 1,7 m gesunken. Damit liege der Kern ca. zur Hälfte frei. Dafür spricht, dass bereits eine größeren Menge Wasserstoff entstanden sein muss, die dann nach Druckentlastung des inertisierten Containments zur Explosion im Reaktorgebäude geführt haben kann sowie die Freisetzung begrenzter Mengen von Cs-137. Eine Aussage zum Zeitraum eines möglichen Fortgangs der Kernschädigung kann mangels detaillierter Informationen nicht gemacht werden. Insbesondere fehlen Angaben zu Reaktordruck und möglichen Einspeisungen. Das Ereignis in Block 1 wurde aufgrund der Freisetzung außerhalb der Anlage vorläufig nach INES 4 eingestuft. Grund für die Einstufung ist eine Freisetzung. Nach INES Handbuch bedeutet dies eine Freisetzung von einem Äquivalent von ca. 10 bis 100 Terabecquerel I-131.
- Radiologische Situation:
- Zwischen 04:00 und 04:40 Uhr Ortszeit wurde nach Berichten des Betreibers und der Aufsichtsbehörde NISA an zwei Messpunkten in der Nähe des Werkstores von Daiichi ein Anstieg der Ortsdosisleistung von Hintergrundwerten (ca. 70 nSv/h) zunächst auf das mehr als 10 fache (ca. 0.9 µSv/h um 04:40 Uhr) und bis auf etwa 5 µSv/h um ca. 06:30 Uhr Ortszeit festgestellt. Der Anstieg könnte evtl. für Druckentlastungs-Beginn des Containments zu diesem Zeitpunkt sprechen, allerdings gibt es hierfür keine Bestätigung.
- Nach weiteren Informationen stiegen bis zur Explosion im Reaktorgebäude um 15:36 Uhr am 12.03.2011 Ortszeit (Japan) im Verlaufe der Druckentlastung des Containments die Messwerte der Ortsdosisleistungen (ODL) in der Umgebung der Anlage Fukushima Daiichi Unit 1 auf etwa 1000 µSv/h an. Innerhalb von ca. 3 h nach der Explosion fielen die Messwerte der Ortsdosisleistungen (ODL) in der Umgebung der Anlage auf ~70 µSv/h ab. Die mit diesen Messwerten verbundenen Freisetzungen lassen sich ohne die Annahme von Brennstabschäden nicht mehr erklären. Es ist anzunehmen, dass dabei radioaktive Stoffe bereits in das Containment freigesetzt wurden und in diesem zurückgehalten werden.
- Nach Aussagen des Bundesamts für Strahlenschutz und des Deutschen Wetterdienstes herrscht zu Zeit eine Wetterlage vor, die die freigesetzten radioaktiven Stoffe in Richtung Osten auf den Pazifik transportiert.
- 18.45 Uhr – Noch immer ist unklar, ob und wie viel Radioaktivität ausgetreten ist. Nach Angaben der japanischen Regierung ist keine erhöhte Strahlung im Umfeld des Reaktorgebäudes Fukushima nachweisbar. Laut Spiegel Online ist immernoch ein zweiter Reaktor der Anlage Fukushima I, die aus insgesamt sechs Meilern besteht, vom Ausfall des Kühlsystems betroffen. Informationen liegen aber nicht vor.
- 20:05 Uhr – Kanzlerin Angela Merkel will laut dpa alle deutschen AKW einem Sicherheitscheck unterziehen. Die Geschehnisse in Japan seien ein Einschnitt für die Welt, sagte Merkel am Samstagabend in Berlin. Wenn in einem solch hoch entwickelten Land wie Japan mit höchsten Sicherheitsstandards ein solcher Unfall passiere, könne „auch Deutschland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“.
- Seit 20:30 Uhr pumpt Betreiber TEPCO aut Spiegel Online mit Borsäure vermischtes Meerwasser in den außer Kontrolle geratenen Reaktor, um die Kettenreaktion zu stoppen oder wenigstens abzumildern.
- 21:45 Uhr – Die IAEA berichtet unter Berufung auf japanische Informationen, dass mittlerweile 140.000 Menschen aus der Umgebung von zwei Atomanlagen evakuiert wurden.
- 22:00 Uhr – Offizielle Stellungnahme der IAEA:
- Die Explosion des Reaktors No.1 in dem Kernkraftwerk Fukushima 1 (Daiichi) fand außerhalb des inneren Sicherheitsbehälters statt.
- Der Betreiber hat die Integrität des inneren Sicherheitsbehälters bestätigt.
- Um den Schaden zu begrenzen kündigte der Betreiber an, Meerwasser und Bor in den inneren Sicherheitsbehälter ein zu leiten.
- Japan berichtet von 4 Verletzten durch die Explosion
- Cäsium 137 und Jod 131 wurden in der Umgebung des Kraftwerks festgestellt.
- Zunächst kam es zu einem Anstieg an Radioaktivität.
- Derzeit wird ein Rückgang an Radioaktivität gemeldet.
- Es werden 200.000 Menschen evakuiert. Die Maßnahme ist noch nicht abgeschlossen.
- Die japanischen Behörden Stufen den Vorfall als “Unfall” ein (level 4 der INES)
- Japan versichert, dass alle Forschungsreaktoren sich in einem sichern Zustand befinden.
- Die IAEA bleibt mit den japanischen Behörden in Kontakt und verfolgt das Geschehen.22:00: Offizielle Meldung der IAEA
- 22:45 Uhr – Laut Reuters sollen bislang bis zu 160 Menschen verstrahlt worden sein.
- 23:46 Uhr – Laut Betreiber TEPCO ist mit „Freisetzung geringer Mengen von Radioaktivität“ zu rechnen.
- 23:48 Uhr – Laut Kyodo sollen nun bei insgesamt 6 Reaktoren der Kernkraftwerke bei Fukushima die Kühlung ausgefallen sein.
13.03.2011
- 01.49 Uhr – Kyodo meldet: Ohne Kühlung im Kraftwerk Fukushima 1 (Daiichi): Reaktor No.1, No.2 u. No.3.
- 02:47 Uhr – Die Radioaktivität auf dem Gelände von Fukushima 1 (Daiichi) übersteige die zugelassene Höchstmenge, meldet Kyodo-News. Betreiber Tepco kommentiert, dies stelle keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung dar.
- 04.35 Uhr – Regierungssprecher Yukio Edano spricht von mindestens einer Kernschmelze. Noch am Samstagmittag (MEZ) war dies kein Thema für die japanische Regierung: Die Explosion am AKW Fukushima 1 (Reaktor 1) werde zu keinem größeren radioaktiven Leck führen, so der Premierminister Naoto Kan. Heute, am Sonntag, hält man eine zweite Kernschmelze in Reaktor 3 für möglich.
- 10.07 Uhr – Aus der Region um die Atomanlagen Fukushima 1 und 2 sind bislang über 200.000 Menschen evakuiert worden. Alle werden auf Radioaktivität untersucht.
- 13.20 Uhr – In Fukushima 1, Block 1 wird weiterhin Kühlwasser zur Kühlung eingeleitet. Die Brennstäbe sind aber immer noch nicht vollkommen mit Wasser bedeckt. Es ist unklar, wie lange es noch dauert.
- 14:25 – Reuters Korrespondent Tim Kelly berichtet: Die Betriebserlaubnis des Kernkraftwerks Fukushima 1 (Daiichi) war ursprünglich im Februar 2011 ausgelaufen. Es konnte jedoch eine Laufzeitverlängerung von 10 Jahren vereinbart werden.
- 15.41 Uhr – Die Lage in Japan bleibe „äußerst kritisch“, sagte Außenminister Guido Westerwelle. Im Fall des AKW Fukushima 1 sprach er von „Entspannung und Beruhigung“. Man könne die Informationen von der Regierung allerdings nur entgegennehmen, nicht selbst überprüfen.
- 16.04 Uhr – Der BBC berichtet: Strahlungswerte in Miyagi 700-fach über normal.
- 21.16 Uhr – Haben vermeidbare Planungsfehler zu der Katastrophe um die japanischen AKW beigetragen? Diese These vertritt Peter Yanev, Experte für die Erdbebensicherheit von Kraftwerken, in der „New York Times“. Die Schutzwälle an den beschädigten Anlagen seien unterdimensioniert gewesen, so Yanev: „Die Dieselgeneratoren für das Kühlsystem waren an einem tiefer gelegenen Ort aufgebaut, weil man davon ausging, dass die Schutzwälle hoch genug seien. Das war eine fatale Fehlkalkulation.“
- 22:31 Uhr – Der Wind dreht, es wird Südwind erwartet. Damit werden radioaktive Stoffe, die in den havarierten Kernkraftwerken freigesetzt werden, nun auch über Landmassen nördlich der Kraftwerke verteilt.
- 23:00 Uhr – Der Reaktorblock No1 in Fukushima 1 (Daiichi) wird weiterhin mit Meerwasser geflutet.
- 23:25 Uhr – Kyodo meldet, dass die Werte der Radioaktivität um das Kraftwerk Fukushima 1 (Daiichi) die zulässigen Werte wieder überschreiten.
14.03.2011
- 05.23 Uhr – Der US-Flugzeugträger „Ronald Reagan“ passierte auf seinem Weg in das japanische Katastrophengebiet eine radioaktive Wolke aus den beschädigten Kraftwerken an der Ostküste des Landes. Dies berichtet die „New York Times“. Die Crew sei binnen einer Stunde der Strahlendosis eines ganzen Monats ausgesetzt gewesen, so das Blatt weiter.
- 09:52 Uhr – Die örtlichen Winde um die havarierten Kernkraftwerke wehen derzeit in südlicher Richtung. Tokio soll aber nicht gefährdet sein. Eine Evakuierung der Stadt wäre auch nicht möglich.
- 13:25 Uhr: Die New York Times berichtet, dass in Fukushima 1 möglicherweise über viele Monate Druck abgelassen, also Radioaktivität in die Umgebung abgelassen werden muss.
- 16:55 Uhr – Die Radioaktivität in Fukushima 1 ist auf das Doppelte gestiegen (Kyodo News). Japan hat die IAEA um Hilfe gebeten (BBC). Hong Kong, Malaysia, die Philippinen, Singapur and Taiwan wollen aus Japan importierte Lebensmittel auf Strahlung untersuchen (AFP).
- 18:59 Uhr – Nach Angaben der IAEA läuft in Fukushima derzeit keine Kernschmelze ab (ZDF heute.de).
- 19:45 Uhr – 3100 Mikrosievert am Haupttor von Fukushima 1. Das ist das Doppelte des zuvor gemessenen Maximums. Bei einer Röntgenaufnahme des Oberkörpers sind es rund 80 Mikrosievert (n-tv).
15.03.2011
- 15.03., 03:03 Uhr – Pressekonferenz: Staatssekretär Edano zu Reaktor No 1: die Arbeiten zum Kühlen werden weiter durchgeführt, es scheint derzeit zu funktionieren. Das Problem wird sein, diese Kühlung aufrecht zu erhalten, da die Radioaktivität nun ein Limit erreicht, das Gesundheitsschädlich ist. Wir reden nun von mehreren hundert Mili-Sievert, nicht mehr Mikro-Sievert. Die ist eine neue Dimension.
16.03.2011
- 00.55 Uhr: Die Brennstäbe in zwei Reaktoren des AKW Fukushima sind nach Angaben des Betreibers Tepco bereits erheblich beschädigt. In Reaktor 1 seien bereits rund 70 Prozent der Brennstäbe beschädigt, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch. In Reaktor 2 seien es etwa 33 Prozent.
- 04:02 Uhr – Nach dem Anstieg der Strahlenbelastung musste die Bewässerung der Reaktoren zur Kühlung der Brennstäbe vorerst eingestellt werden, sagte Regierungssprecher Yukio Edano.
- 05:35 Uhr – Reuters meldet, dass die Helfer die Anlage wieder betreten durften, nachdem der Strahlenwert gesunken war. In die Reaktoren 1 , 2 und 3 werde jetzt wieder Meerwasser gepumpt.
- 08.48 Uhr – Den Spezialisten in der Nuklearanlage in Fukushima Daiichi gelingt es trotz Wasserzufuhr nicht, die Brennstäbe in den Reaktoren 1, 2 und 3 ausreichend zu kühlen. Ein Sprecher der japanischen Atomaufsichtsbehörde NISA (Nuclear and Industrial Safety Agency) sagte, nach Informationen der vergangenen Nacht lägen in den Einheiten die Kernbrennstäbe teilweise zur Hälfte frei. Nach Angaben des NISA-Mitarbeiters liegen die rund vier Meter langen Kernbrennstäbe im Druckbehälter des Reaktors 1 auf etwa 1,80 Länge frei.
- 17:02 Uhr – Die IAEA bestätigt nun, dass in den Reaktoren No.1, No2 und No.3 der Reaktorkern beschädigt ist.
17.03.2011
- 03.50 Uhr – US-Armee schickt leistungsstarke Pumpen zum Atomkraftwerk Fukushima 1, berichtete der japanische Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Weiter teilte er mit, dass an den Reaktoren ein neues Kühlsystem installiert werden soll. Die Pumpen sollen Meerwasser in die überhitzten Anlagen spülen.
- 09.35 Uhr – Die Reaktoren 1, 5 und 6 des schwerbeschädigten Kernkraftwerks Fukushima I sind nach Angaben der japanischen Atomaufsicht relativ stabil.
- 12.45 Uhr – Unter extremen Bedingungen arbeiten die Einsatzkräfte in Fukushima daran, das Unglücks-AKW erstmals seit dem Beben wieder mit Strom zu versorgen. Die Betreibergesellschaft Tepco erklärte, mit Hilfe von Starkstromkabeln werde in der Nähe der Anlage begonnen, die Stromversorgung wieder herzustellen. Mit einer Behelfsleitung soll die Kühltechnik in den Blöcken 1 und 2 wieder in Gang gebracht werden. An einer relativ wenig verstrahlten Stelle innerhalb des AKW-Gebäudes soll ein Stromgenerator aufgestellt werden.
18.03.2011
- 07.42 Uhr – Die Kühlversuche per Wasserwerfer sollen nun auch auf Reaktor 1 von Fukushima I ausgeweitet werden, sagte Regierungssprecher Yukio Edano laut NHK.
- 08.14 Uhr – In einem Gebäude neben Block 1 sei bereits ein Stromverteiler installiert worden, meldete NHK weiter unter Berufung auf Tepco. Nun werde an einer Verbindung zum Transformator am Block 2 gearbeitet.
- 20.33 Uhr – Was bringt die neue Stromleitung zu den Reaktoren 1 und 2 beim Unglücks-AKW Fukushima I? Nicht viel, wenn man einem Bericht der „Los Angeles Times“ glaubt. Demnach glauben manche Ingenieure, dass die Kühlpumpen in den Reaktoren durch die Explosionen in den Gebäuden oder durch das danach zugeführte Meerwasser irreparabel beschädigt worden sind.
19.03.2011
- 14.00 Uhr – Stromkabel sind verlegt. Wasserpumpen sollen bald angeworfen werden und für Kühlung sorgen. Ob die Geräte noch funktionieren, ist unklar.
22.03.2011
- 19.25 Uhr – Die Internationale Atomenergiebehörde IAEO hält ein Leck im Reaktor 1 in Fukushima für möglich. Außerhalb der Anlage gebe es noch immer hohe Strahlungsswerte. Bisher habe noch nicht herausgefunden werden können, ob der Sicherheitsbehälter des Reaktors beschädigt sei.
23.03.2011
- 02.40 Uhr – Die Einsatzkräfte am havarierten Atomkraftwerk Fukushima haben erneut mehrere Reaktorblöcke von außen mit Wasser gekühlt. Ein Tankwagen der Feuerwehr habe am Mittwochmorgen den Reaktorkern von Block 1 mit Seewasser besprüht, sagte der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde (NISA), Hidehiko Nishiyama, auf einer Pressekonferenz.
- Weil im Block 1 der Anlage die Temperatur auf 400 Grad Celsius geklettert war, wurde dieser Reaktor von außen mit Wasser gekühlt, wie der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde NISA, Hidehiko Nishiyama, auf einer Pressekonferenz mitteilte. Danach sei die Temperatur auf 360 Grad gesunken, berichtete der Fernsehsender NHK. Das technische Design des Reaktors sei allerdings nur auf eine Temperatur von 300 Grad ausgelegt.
24.03.2011
- 00.06 Uhr – Aufnahmen des Fernsehsenders NHK zeigten, wie weißer Dampf über drei Reaktorblöcken aufstieg. Es sei das erste Mal, dass das auch bei Block 1 beobachtet werde, hieß es.
- Nach gegenwärtiger Lage dürfe man nicht zu optimistisch sein, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Seine Einschätzung bezog sich auf eine Frage zum Reaktorblock 1. Er räumte ein, dass die Temperatur in dessen Reaktorkern gestiegen sei. Inzwischen sei sie aber auch wieder gesunken.
- 04.00 Uhr – Der Kontrollraum des ersten Reaktors im weitgehend zerstörten Atomkraftwerk Fukushima 1 ist zumindest teilweise wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden. Am Donnerstag sei in der dortigen Schaltzentrale die Beleuchtung wieder angegangen, sagte ein Vertreter von Japans Atomaufsicht der Nachrichtenagentur AFP. Es sei aber noch nicht klar, ob damit auch das Kühlsystem des Reaktors 1 wieder in Betrieb gehen könne.
25.03.2011
- Stark radioaktiv belastetes Wasser hat nun auch die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 im Atomkraftwerk Fukushima Eins gestoppt. Die Arbeiten mussten unterbrochen werden, nachdem dort Wasser mit hoher Radioaktivität gefunden wurde. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Experten entdeckten das strahlende Wasser im Untergeschoss der Turbinenräume an den Meilern 1 und 2. Wie stark die Radioaktivität sei und woher sie stamme, werde noch geprüft.
26.03.2011
- Heute ist der Reaktorblock 1 seit ganeu 40 Jahren in Betrieb.
- 17.09 Uhr – Laut Spiegel Online werden die Reaktoren 1,2 und 3 mit Süßwasser statt Meerwasser gekühlt. Frachtschiffe der US-Kriegsmarine sind mit großen Mengen an Süßwasser zur Unterstützung unterwegs. Zuvor hatten Experten besorgt geäußert, dass verdampfendes Salzwasser zur Verkrustung der Kernbrennstäbe führen kann.
27.03.2011
- 08.15 Uhr – Experten haben laut Tepco begonnen, das aus den Reaktoren entweichende radioaktiv verseuchte Wasser abzupumpen. Eine Pumpe sei im Turbinengebäude hinter Reaktor 1 installiert worden, später sollen zwei weitere Pumpen hinzukommen.
- 11.15 Uhr – Japanische Ingenieure mühen sich weiter, das radioaktiv verseuchte Wasser aus dem Atom-Wrack Fukushima 1 abzupumpen. Unklar ist aber noch, wie das Wasser entsorgt wird. Das werde derzeit noch ermittelt, sagte ein Sprecher des AKW-Betreibers Tepco.
29.03.2011
- 01.00 Uhr – Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima haben Arbeiter am Dienstagmorgen mit Hochdruck weiter versucht, radioaktiv verseuchtes Wasser aus den Turbinengebäuden der Reaktoren 1 bis 3 abzupumpen. Auch die Überprüfung notwendiger Geräte zur Wiederherstellung der Kühlsysteme würden fortgesetzt, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press. Die Lage sei weiter ernst.
- 12:51 Uhr: Wohin mit dem stark verstrahltem Wasser aus der Atom-Ruine von Fukushima? Arbeiter der Betreiberfirma Tepco pumpen die hochgiftige Flüssigkeit aus den Turbinenhäusern, wissen aber nicht, wo sie sie entsorgen sollen. Für das kontaminierte Wasser aus Reaktorblock 1 gebe es einen Tankbehälter, für das Wasser aus den Blocks 2 und 3 fehle es an Speicher, so Kyodo.
- 13:31 Uhr: Nach Angabe der japanischen Atomaufsicht sind die Brennstäbe in den Reaktoren 1 bis 3 beschädigt.
06.04.2011
- In Reaktor Eins des Unglücksmeilers Fukushima droht erneut eine Wasserstoffexplosion. Laut ftd.de seien die Brennstäbe kurzzeitig nicht mit Wasser gekühlt worden und stark erhitzt. Um eine weitere Explosion zu verhindern, haben Arbeiter damit begonnen, Stickstoff in die Meiler zu pumpen.
05.05.2011
- Arbeiter haben den Reaktor am Donnerstag erstmals nach dem Beben von vor knapp zwei Monaten betreten. Ausgestattet mit Schutzmasken und Spezialanzügen sollten die Arbeiter Filter gegen die radioaktive Luft einbauen. Mit den Filtern soll die radioaktive Belastung im Gebäude so weit gesenkt werden, dass längere Einsätze möglich sind – dann am Kühlsystem. Der Aufenhalt muss wegen der Strahlung auf 10 Minuten beschränkt werden.
07.05.2011
- Im hoch verstrahlten Gebäude von Reaktor 1 des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima Eins sinkt angeblich die Radioaktivität, nachdem dort erstmals seit der Katastrophe Arbeiter eingesetzt wurden. Seit Freitag seien die Strahlenwerte kontinuierlich zurückgegangen, berichtete die Nachrichtenagentur Jiji Press am Samstag und berief sich auf den Betreiberkonzern Tepco. Genauere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.
08.05.2011
- Acht Wochen nach der Atomkatastrophe von Fukushima hat der Kraftwerksbetreiber Tepco die Türen des schwer beschädigten Reaktors 1 geöffnet, damit Arbeiter ein neues Kühlsystem aufbauen können. Es werde zwar erwartet, dass durch die geöffneten Türen Radioaktivität in die Umgebung entweichen könne, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Diese würde laut Tepco jedoch nur eine geringe Erhöhung der Strahlendosis auf dem Werksgelände verursachen.
09.05.2011
- Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Jiji ist die radioaktive Strahlung In Reaktor 1 stellenweise auf 700 Milisievert gestiegen. Im ersten Stock habe man 600-700 Milisievert, im Innenbereich des südlichen Eingangs 280 Milisievert gemessen.
12.05.2011
- Wie Tepco am Donnerstag mitteilte, wurde ein weiteres Leck in Reaktor 1 von Arbeitern in Schutzanzügen entdeckt, als diese neue Messgeräte installierten. Durch die undichte Stelle trete Wasser aus, das zur Kühlung in den Reaktor gepumpt werde. (news.yahoo.de)
- Die Wassermenge zur Kühlung der Brennstäbe in Reaktor 1 ist erheblich geringer als gedacht. Das gab der Betreiber Tepco am Donnerstag nach Auswertung neuer Daten bekannt. Damit bestehe die Gefahr, dass die Brennstäbe zu einem beträchtlichen Teil geschmolzen sind. Tepco versicherte jedoch laut japanischen Medien, dass derzeit keine Überhitzung der Brennstäbe drohe, weil von außen ständig Wasser zugeführt wird. Dennoch liege der Wasserstand mehr als fünf Meter unterhalb der Spitze der vier Meter langen Brennstäbe. Die Temperatur des Druckkessels sei mit 100 bis 120 Grad aber relativ niedrig. Tepco hatte schon zuvor geschätzt, dass etwa 55 Prozent des Reaktorkerns im Reaktor Nummer 1 beschädigt sind. (dpa)
15.05.2011
- Die Brennstäbe in Reaktor 1 der Atomruine in Fukushima sind offenbar schon 16 Stunden nach dem Riesenbeben im März zum größten Teil geschmolzen. Das teilte der Betreiberkonzern Tepco am Sonntagabend (Ortszeit) nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press mit. (news.yahoo.de)
25.05.2011
- Nach einem Bericht des NHK wurde über dem Bereich von Reaktor 1 ein Wert von 360 Bq Cäsium/m3 Luft gemessen, der den Höchstwert somit um das 18-fache übersteigt.
- Einem TEPCO-Bericht zufolge weisen mindestens zwei der beschädigten Reaktoren Löcher in ihren Druckbehältern auf, so die Mainichi Shimbun. Die Reaktoren 1 und 2 weisen ein Loch von etwa 7cm Durchmesser, sowie mehrere Löcher mit 10cm Durchmesser auf. Damit bestätigt der Konzern erneut Aussagen, die von Experten bereits im frühen Stadium der Krise gemacht worden waren.
04.06.2011
- Im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima steigt die radioaktive Strahlung. Wie der Betreiber Tepco am Samstag mitteilte, wurde im Reaktorgehäuse von Block 1 eine Strahlenhöhe von bis zu 4000 Millisievert pro Stunde gemessen. Das sei die höchste bisher in der Luft gemessene Radioaktivität in dem zerstörten AKW. Die hohe Strahlung hatte ein Roboter in der südöstlichen Ecke des Gebäude gemessen, zitierte die Agentur Kyodo den AKW-Betreiber. Aus einer Öffnung im Boden für ein Rohr, das durchs Gebäude führt, sei Dampf ausgetreten. Das Rohr selbst sei aber unbeschädigt. Der Dampf scheint aus dem Druckkessel zu kommen, wo sich Kühlwasser angesammelt haben soll. Genaueres wollte Tepco prüfen. Die Messdaten bedeuten, dass die Arbeiter innerhalb von nur vier Minuten der höchsten zulässigen Strahlendosis von 250 Millisievert pro Jahr ausgesetzt wären.
16.06.2011
- Durch Wind und Wetter werden ungehindert radioaktive Partikel in die nähere und weitere Umgebung geblasen. Aus diesem Grund plant Tepco aktuell, das Gebäude mit einem Gerüst und einer Plane aus Polyester zu schützen. Die Hülle muss vor allem wasser- und winddicht sein. Der Betreiberkonzern veröffentlichte den ganzen Aufbau mittels einer Computersimulation. Eigenen Angaben zufolge ist die Konstruktion erdbebensicher. Tepco will mit dem Bau am 27. Juni beginnen. Bewährt sich das neue Verfahren, will Tepco es auch bei den beschädigten Blöcken 3 und 4 anwenden.
04.07.2011
- Laut dem gestern veröffentlichten Kurzbericht Tepcos schreckte an diesem Morgen ein Alarm die Arbeiter auf. Ausgelöst wurde dieser durch einen raschen Abfall der Einspeisemengen an Kühlwasser. Es wurde sofort reagiert und man regulierte die für den Reaktor bestimmten Wassermengen auf das Doppelte der in letzter Zeit gebräuchlichen. Laut Aussagen Tepcos gegenüber dem japanischen Fernsehsender NHK wurde in der Zwischenzeit kein Anstieg der Temperatur innerhalb des Reaktors gemessen. Grund der nachlassenden Wassermengen zu jener Zeit sei wahrscheinlich eine Verstopfung eines Schlauches gewesen. (suite101.de)