Programm zur Konferenz
Wir dokumentieren hier das Programm der Anti-Atom-Frühjahrskonferenz 2017 in Göttingen. Einige der Präsentationen haben wir für euch hier hochgeladen.
Freitag, 31.3.17
18 Uhr Ankunft
18.30 Uhr Diskussion „Die Anti-AKW-Bewegung – Vom kraftvollen Widerstand zur routinierten Behörde“
20 Uhr Abendessen
Samstag, 1.4.17
9 Uhr Frühstück
10 Uhr Vortrag: Aktuelle Entwicklungen im Uranabbau
11-12.30 Uhr Workshopphase I
Raum 1: Vertiefung zu Uranabbau-Projekten
Raum 2: Freimessen – Atommüll auf die Deponie?!
Raum 3: Atommüllager in Bure (F)
12:30 Mittagessen
14-16 Uhr Workshopphase II
Raum 1: Nuclear Lies (Film über Atomkraft in Indien) mit Regisseur
Raum 2:
Raum 3: Entwicklungen bei den Uranfabriken in Gronau und Lingen (Vortrag Göttingen 01.04.2017_Gronau_Lingen)
16 Uhr Käffchen
17-19 Uhr Workshopphase III
Raum 1:
Raum 2:
Raum 3: Urantransporte
19 Uhr Abendessen
20:00 Uhr Filmvorführung
Sonntag, 2.4.17
9 Uhr Frühstück
10 Uhr Input und Diskussion: Castor-Transporte auf dem Neckar
11.30 Uhr: Wie weiter in nächster Zeit? (Ankündigungen: Energiepolitische Aktionen zum G20-Gifpel, Anti-Atom-Camps im Sommer, Floßtour gegen Urantransporte, Atommüllkonferenzen, …)
13 Uhr: Mittagessen und Abreise
Beschreibungen zu den einzelnen Workshops
Uranbergbau: Ist aus die Luft raus? Aktuelle Entwicklungen, Widerstand und Zukunft
Nach dem Uranpreisanstieg von 2007 / 2008 wurde allenthalben exploriert, neue Uranprojekte begonnen, vor allem in Afrika. Viele Projekte sind inzwischen eingestellt, eingemottet, im Sand verlaufen. In einigen Fällen gibt es Widerstand. Russland und China übernehmen führende Rollen auf dem Uranmarkt und versuchen weltweit ihre claims abzustecken.
„Freimessen“
Gering radioaktives Material darf freigemessen werden. Es wird dann wie konverntioneller Abfall recycelt, deponiert, verbrannt, in der Umwelt verteilt. Kostenoptimierte Entsorgung statt Strahlenminimierung. Die Grünen Umweltminister setzen sich für diese vermeidbare Gesundheitsbelastung ein.
Überblick zum aktuellen Widerstand gegen ein Atommüllager im Bure
In der Ortschaft Bure (Lothringen), unweit der deutschen Grenze, will die französische Regierung ein Endlager für hoch radioaktivem Müll in tiefen geologischen Tonschichten bauen. Das Vorhaben wurde CIGÉO getauft. Die ANDRA (Nationale Agentur zur Entsorgung von radioaktivem Müll), Bauherrin von CIGÉO, hat Anfang Juni 2016 mit der Rodung eines Waldes Namens „Bois Lejuc“ in Mandres-en-Barrois begonnen, erste Tatsachen zu schaffen. Und dies obwohl sie über keinerlei Baugenehmigung verfügte. Der Wald wurde im Sommer 2016 durch Projektgegner*innen besetzt – die Besetzung hält bis heute an. Diese Aktion stellt einen Wendepunkt für den Widerstand gegen das Atomklo in der Gegend dar: Noch nie zuvor wurde ein Platz besetzt. Noch nie zuvor unternahmen so viele Menschen gemeinsam einen solchen Akt des zivilen Ungehorsams. Und es geht mit entschlossenen Aktionen und Demonstrationen weiter!
http://www.eichhoernchen.ouvaton.org/de/atom/bure.html
http://de.vmc.camp/
Urantransporte
Vom Uranerzabbau bis in den Atomreaktor. Die wesentlichen Deutschen Atomtransportstrecken. Warum besser jetzt Atomtransporte verhindern, als Morgen den Atommüll im Garten! Verschiedene Atomtransporte und deren Unterscheidung.
Infos: urantransport.de
Film „Nuclear Lies“ und aktuelle Infos zu Indien
Wie auf dem Pariser Klimagipfel angekündigt, forciert die hindunationalistische Regierung Indiens den Ausbau der Atomenergie: Uranimporte, Bau von Schwerwasserreaktoren und Schnellem Brüter und weiteren Leichtwasserreaktoren in Kudankulam, Verhandlungen über den Import von jeweils sechs Reaktoren mit ED, Westinghouse und GE/Hitachi. Dieses Atomprogramm wird auch aus Deutschland unterstützt.
Wir zeigen den Film: „Nuclear Lies“ in der Schulversion (40 Minuten). Der Film informiert über die Atomindustrie Indiens und auch den Widerstand. Der Regisseur Praved Krishnapilla wird zur anschließenden
Diskussion anwesend sein.
Im zweiten Teil informieren wir über den Stand des Atomprogramm und einem Besuch in Kudankulam anfang 2017.
Verantwortlich: indien.antiatom.net
Globale Atomindustrie in der Krise?
Der Anteil der Atomenergie an der weltweiten Energieproduktion sinkt. Die globale Atomindustrie steckt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Ohne staatliche Subventionen geht nichts mehr. Mit Restrukturierungen, AKW-Exporten in den Globalen Süden und neuen Produktions- und Geschäftsmodellen will die Atomindustrie ihr Geschäft fortsetzen und
produziert damit neue Risiken.
In dem Workshop wollen wir eine Einschätzung der globalen Trends in der Atomindustrie versuchen und diskutieren, welche praktischen Konsequenzen das für uns haben kann. Der Workshop wird durch ein Impulsreferat eingeleitet.
Verantwortlich: indien.antiatom.net
Vernetzung & Anti-Atom-Sommer & Don’t Nuke the Climate
Wir rufen 2017 einen internationalen Anti-Atom-Sommer aus! In verschiedenen Ländern bereiten Initiativen und Organisationen Aktionen,
Camps und andere Treffen im Kampf gegen die immer noch mächtige Atomindustrie vor. Während in einigen wenigen Ländern offiziell
sogenannte „Atomausstiege“ verabschiedet wurden, die oft diesen Namen nicht verdienen, haben in vielen anderen Regionen Atomlobbyist*innen erfolgreich die Verlängerung der Laufzeiten alter Reaktoren durchgesetzt oder sogar den Bau weiterer Atomanlagen erwirkt.
In diesem Workshop wird es zum einen um Aktivitäten rund um den Anti-Atom-Sommer 2017 gehen, wobei sowohl Beteiligung als auch das Einbringen weiterer Veranstaltungen erwünscht ist. Für den Aufruf werden noch möglichst viele Gruppen gesucht, die ihn mit ihrem Namen unterstützen und verbreiten. Ein thematischer Einschub wird sich auch um die anstehenden G20-Proteste in Hamburg drehen. Außerdem soll die Kampagne „Don’t Nuke the Climate“ vorgestellt werden, die zur UN-Klimakonferenz im November in Bonn reaktiviert wird. Da an erster Stelle des Workshops die Vernetzung von Anti-Atom-Gruppen steht, wird auch Raum fuer andere geeignete Themen sein, wo unterschiedliche Akteur*innen zusammen aktiv werden können.
Hier findet sich der Aufruf zum Anti-Atom-Sommer: http://www.nuclear-heritage.net/images/c/c0/Summer-call.pdf
Repression gegen
Von Störung öffentlicher Betriebe über Hausfriedensbruch, Leitung unangemeldeter Versammlungen, Widerstand und Nötigung bis zu Absurditäten wie „Fehlbenutzung von Brücken“ oder „grob ungehörigem Verhalten“- Immer wieder sind Anti-Atom-Aktive mit staatlicher Repression konfrontiert.Wie können wir damit umgehen? Welche Verfahren laufen aktuell? Wie schaffen wir es, die Betroffenen nicht allein zu lassen? Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?
Entwicklungen bei den Uranfabriken in Gronau und Lingen
Die lange Zeit auch in der Anti-Atom-Bewegung nahezu vergessene Anlage in Lingen ist in aller Munde: Die Nachrichten zu den Exporten von Brennelementan aus der niedersächsischen Brennelementefabrik nach Belgien waren in den letzten Tagen sogar in der Tagesschau. Die Politik diskutiert, ob es eine rechtssichere Stilllegung geben kann. Auch rund um die Anreicherungsanlage in Gronau gibt es aktuelle Diskussionen: Wird der anfallende Müll nun endlich offiziell vom Wertstoff zum Müll? Diesen und weiteren aktuellen Entwicklungen widmet sich der Workshop.